18. Jahreshauptversammlung mit Vortrag über die „Wiesenbewässerung im Hasetal“

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18.Jahreshauptversammlung im „Hollager Hof“
„Engagiert seit anderthalb Dutzend Jahren“

Erneut hatte sich Jürgen-Eberhard Niewedde, Vorsitzender des Heimatbundes Osnabrücker Land (HBOL) auf den Weg nach Hollage gemacht, seinen Dank für das vielfältige Engagement des Vereins zu überbringen. Dieses mal an Kassenwart Siegfried Wulftange, der als Gründungsmitglied des Vereins zu dessen tragenden Säulen gehört und zur Anerkennung ein kleines aber feines Niedersachsenross in „Fürstenbergschen Porzellan“ aus den Händen des Kreisvorsitzenden entgegen nahm. In seinem Dankeswort meinte der Geehrte zwar, „dat hei ja nich wösse, off hei dat verdeint hadde“, sagte aber zugleich, dass Hollage und die Barlage seit 1939 seine Heimat seien, er sich hier wohl fühle „und um diese Heimat ein Stück weit zu erhalten, deshalb bin ich im Heimathaus“.

Dass er der richtige Mann auf dem richtigen Posten ist, verdeutlichte denn auch der gewohnt präzise wie solide Kassenbericht über das abgelaufene Haushaltsjahr. Keine Einwendungen dagegen hatten nach Einsicht von Büchern, Quittungen und Listen die Kassenprüfer Helmut Kühl und Josef Kohlbrecher, die sich zur korrekten Abwicklung ihres Amtes eigens zum Anwesen Wulftange in der Barlage begeben hatten., „Irgendwo zwischen zu enger Barlager Brücke und Noch-Maschwegbrücke“, wie Helmut Kühl angesichts wenig zukunftsorientierter Verkehraussichten in Hollage bemerkte.

Die turnusmäßig anstehenden Vorstandswahlen bestätigten den amtierenden Vorstand ohne Veränderungen für die nächsten zwei Jahre. Josef Pott bleibt Vorsitzender, Siegfried Wulftange Kassenwart, Heinrich Maßbaum Kulturbeauftragter und Franz-Josef Landwehr Schriftführer. Angesichts des steten Schaffens für den „Hollager Hof“ in den vergangenen 18 Jahren ernannte der Vorsitzende die Gründungsvorstandsmitglieder Dieter Barlag, Prof. Hans Kohstall und Heinrich Sandmann nunmehr zu Ehrenvorstandsmitgliedern und bedankte sich für die zuverlässig – engagierte Mitarbeit. In der Rückschau zeichnete Josef Pott ein insgesamt gut verlaufenes Jahr 2007, alle Veranstaltungen waren gut besucht, „das Haus wird gut angenommen“.

Das laufende Jahr begann mit dem „gigantischen“ Handwerkermarkt, wobei der Vorsitzende zwei kommende Veranstaltungen besonders hervorhob. Einerseits die Projektwoche der Erich-Kästner-Schule „Oh wie schön ist Hollage“ unter Leitung von Frau Wascher. Mit der Begleitung dieses außerordentlichen schulischen Engagements durch die „Plattdütsken van Hollger Hoff“ betritt der Verein zwar Neuland, sieht der kindlichen Förderung im Plattdeutschen aber mit großem Interesse entgegen. Zum Anderen die Ausstellung „Jahre des Schreckens und der Not: Osnabrück und Umgebung im Zweiten Weltkrieg“ von Wido Spratte. Wer mit Bildern oder anderen Zeitzeugnissen einen Beitrag zur Erinnerung an diesen Abschnitt Deutscher Geschichte in Wallenhorst, Hollage und Umgebung leisten kann wird herzlich um Kontaktaufnahme unter Tel. 5735 (Pott) gebeten.

Im dem Festvortrag über die „Wiesenbewässerung im Hasetal“ vermittelte Prof. Hartmut Peucker den rund 50 Zuhörern eine Besonderheit des Landwirtschaftens in den Hasewiesen vor noch gar nicht einmal so langer Zeit. Zur Ertragssteigerung und qualitativen Verbesserung des Grünfutters von diesen Flächen begann man um die Mitte des 19.Jh. mit einer kontrollierten Befeuchtung. Mit der guten alten Schaufel hatten die Grundeigentümer in Handarbeit die Nivellierung des Geländes mit definiertem Gefälle sowie Zu- und Ableitungsgräben herzustellen. Zwar düngten die mit dem Hasewasser herbeigeführten Schwebstoffe, andererseits wurde die Bearbeitung durch die Bodenunebenheiten erschwert.

Die drastisch ansteigende Wasserverschmutzung der Hase in der Wirtschaftswunderzeit und die zeitgleich zunehmende Kunstdüngerverwendung machte dieses System ab den 1950er Jahren entbehrlich. Relikte aus dieser Zeit sind die noch immer recht gut erhaltenen Wehre in der Hase wie auch die existierenden Wasser- und Bodenverbände Pye-Halen und Hollage-Wackum, einst gegründet zur genossenschaftlichen Anlage und Pflege der Riesel- und Rückenbauwiesen. Vielen Dank Prof. Peuckert für diesen anschaulichen Rückblick in die schon fast vergessene jüngste Vergangenheit.