Als Hollage vor 50 Jahren das Dorf sanierte!
1959 war auch das Jahr, in dem Hollage einen Engpaß im Dorf an der Landstraße von Halen nach Wallenhorst beseitigte. Die „Alte Schule“ von 1869 stand so nahe an der Straße, dass hier eine gefährliche Kurve entstanden war. Wie auf dem Foto aus August 1959 zu sehen ist, wurde die Schule um einige Meter verkürzt. Die Landstraße hatte noch Kopfsteinpflaster, am Fahrbahnrand standen noch die für die damalige Zeit typischen Landstraßenbäume. Im Hintergrund sieht man das Haus Strößner und die Hofmauer des Hofes Wulftange.
Als die Nasse Heide „Zentrum“ werde sollte!
Vor 40 Jahren hatten die Politiker viele Diskussionen zur Reform der Kreise und Gemeinden bereits hinter sich. Die Entscheidungen rückten näher. Im Juni 1969 lehnten die Vertreter von Hollage, lcker, Lechtingen, Pye, Rulle und Wallenhorst die diskutierte „Umzonung“ in den Landkreis Bersenbrück ab. Die Gemeinde Rulle hatte sich 1969 die Bildung einer Gemeinde gemeinsam mit lcker zum Ziel gesetzt, diese Lösung war aber dem Landkreis nicht groß genug.
Die Gemeinden Hollage, Lechtingen, Pye und Wallenhorst diskutierten eine Viererlösung. Der Pyer Gemeinderat favorisierte diese Lösung mit einem Mittelpunkt in der Nassen Heide, ansonsten wolle man mit Hollage eine Gemeinde bilden. Im Dezember 1969 beschlossen die Räte von Pye und Hollage den Zusammenschluss. Am 5. Januar 1970 folgten die Räte von lcker und Rulle mit dem Beschluss, eine Einheitsgemeinde zu bilden. Beide Verträge mussten durch Landesgesetz genehmigt werden.
Die Bezirksregierung legte die Verträge dem Innenministerium zunächst noch nicht vor, „da noch Fragen offen waren“. Unsere Gemeinde mit Rulle aber ohne Pye entstand dann zum 1. Juli 1972 durch das Osnabrück-Gesetz. Übrigens: Wenn Sie mehr über die Geschichte unserer Heimat wissen möchten, empfehle ich den Kauf unserer Ortschronik im örtlichen Buchhandel, die sich auch als Präsent unter dem Weihnachtsbaum gut eignet.
Franz-Joseph Hawighorst
Quelle: Bürger-Echo vom 16.12.2009