Ameisensäure versus Honig

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Gestern traf sich die Imkergruppe vom Hollager Hof am Heimathaus, um zwei wichtige Aufgaben zu erledigen. 

Nach der Honigernte Anfang August stand nun die Varroa-Behandlung der Bienenvölker an. Die Varroamilbe ist ein Parasit, der 1977 mit der Einfuhr der Asiatischen Honigbiene zu Forschungszwecken nach Deutschland eingeschleppt wurde. Mittlerweile sind alle Bienenvölker mehr oder weniger befallen und wenn der Imker nichts dagegen unternimmt, werden die Bienen so schwach, dass sie den Winter meistens nicht überleben. 

Biene mit Milbe auf dem Rücken
(Foto David Mark, Pixabay)

Übers Jahr hatten wir präventiv die Drohnenbrut aus den Rahmen geschnitten und vernichtet, weil sich die Milbenpopulation dort am besten vermehrt.

Jetzt stand die Behandlung mit 60%iger Ameisensäure an, die für Bienen sehr unangenehm ist, die Milben jedoch zu 95% tötet, wenn die Säuremenge und die Temperatur stimmt. Dafür haben wir einen Nassenheider Vertikal Verdunster in jedes Volk gegeben, der in den nächsten 10 Tagen für den richtigen Säurepegel in der Stockluft sorgt. 

Wir werden den Erfolg der Behandlung prüfen, indem wir die toten Milben mit der Lupe auf den Einschüben unter den Beuten zählen. Die Milben sind sehr klein und lebend unter der Behaarung der Bienen kaum auszumachen. 

Das Wetter war leider nicht auf unserer Seite. In einer Regenpause haben wir die Verdunster schnell eingebaut und der Chronist wurde von einer unfreundlichen Biene in den Daumen gestochen. Der ist heute geschwollen und schmerzt.

Als zweite Aufgabe stand Honig in Gläser abfüllen an. Da wir nur 5kg Honig geschleudert hatten, wählten wir kleine 125g-Gläser, damit die Ausbeute in größerer Zahl zum Probieren verteilt werden kann. 

Der Versuch, den Honig seit dem Schleudertermin durch tägliches Rühren in eine cremige Konsistenz zu bringen, gelang leider nicht so gut. Dazu muß man wissen, dass Blütenhonig der Sommertracht etwa 7 bis 9 Monate braucht bis er kristallisiert. 

In Teamarbeit wurde nun eingefüllt, abgewogen, zugeschraubt und ein selbst erstelltes Etikett aufgeklebt. Manuela und Eva hatten die ruhigsten Hände beim Füllen und Wiegen, während andere sich beim Etikettieren hervortaten. 

Am Ende der Aktion blickten wir auf 35 volle Honiggläschen, die wir mit Werbewirkung für unsere Bienenvölker weitergeben werden.

Die nächste Honigernte findet frühestens im Mai 2021 statt, und damit das klappt, machen wir die vorgeschriebene Varroabehandlung.

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