Der Staub der letzten Jahre

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Wann ist eigentlich der Fußboden auf der Diele des Heimathauses Hollager Hof das letzte Mal so richtig gründlich gereinigt worden?  Keine Ahnung, aber eine gute Frage. Wenn man genau hinsieht, dann fällt schon auf, das sich in den Fugen zwischen den Spaltklinkerplatten im Laufe der Zeit Staub, der von unzähligen Schuhen abgefallen ist, dort festgesetzt hat. Da hilft auch das regelmäßige Wischen des Bodens nicht. Da muss man mal gründlich dran gehen, meinten die Ehrenamtlichen im Verein, die fest sitzenden Staub auch in den eigenen Wänden nicht leiden mögen.

Der markige Spruch, „wir sind ein historisches Haus, da gehört der Staub dazu!“ wird einfach überhört und heute war es soweit, es wurde gehandelt. Bewaffnet mit professionellem Reinigungsmaterial wie Motorbürste, Nasssaugern und diversen Schrubbern,  Wischern, Spachteln und Reinigungschemie machten sich am Samstag um 09.00 Uhr (das sitzt so mancher noch am Frühstückstisch) acht Unbeugsame ans Werk.

Nachdem das Grundreinigungsmittel aufgetragen war, ging es ans Schrubben. Man glaubt gar nicht, wie klares Wasser sich verfärben kann, wenn über 20 Jahre alte Zementfugen mit den richtigen Mitteln und reiner Muskelkraft wieder ans Tageslicht befördert werden. Ein Aha-Erlebnis.

Die kleinen Pause läutete Martina mit dampfendem Kaffee ein und so konnten sich Rücken und Schultern ein wenig erholen. Elektrisch rotierende Bürsten und an Fliesen sich festsaugende Düsen stehen Schrubbern und Abziehern in nichts nach.

Reinigungsmittel auftragen, Schrubben, Schmutzwasser absaugen, klar nachspülen und wieder absaugen, das waren die Arbeitsschritte, die den ganzen Vormittag in Anspruch nahmen. Man konnte sehr deutlich erkennen, welche Partien bereits gereinigt waren und welche es noch vor sich hatten. Ein Erfolgserlebnis der besonderen Art.

Zur Mittagspause überraschte Franz Langelage die erschöpfte „Schrubbertruppe“ mit einem selbst zubereiteten und sehr leckeren Imbiss. Dankbar erholten sich die Sauberkeitsfanatiker bei schmackhaftem Essen und nebenbei konnte man auch die Blasen an den Händen durch einen beherzten Griff zur Bierflasche kühlen.

Nachdem die Küche und das Besprechungszimmer ebenfalls in neuem Glanz erstrahlten, waren die 200  Quadratmeter abgearbeitet, die man sich vorgenommen hatte.  Ein gutes Gefühl. Der besondere Vorteil ist, man kann gut steuern, wo das Wasser überall hinfließt, wenn man die Eimer selbst in der Hand hat. Im Hollager Hof gibt es schon so manche Ecke, die nicht unbedingt lange unter Wasser stehen sollte.

Alle 25 Jahre kann man das wohl mal machen, war die einhellige Meinung und demnächst kommt auch das Untergeschoß noch dran.