Naturschutz im Naturdenkmal Steinbruch

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Im Landkreis Osnabrück gab es einmal 17 Steinbrüche, die im Laufe der Jahre alle mit Müll verfüllt wurden. Bis auf einen, das ist der Mittelberg`sche Steinbruch in Hollage, direkt hinter dem Heimathaus „Hollager Hof“. Der ist als Naturdenkmal ausgewiesen, nicht verfüllt worden und man kann an seinen Wänden die Geologie des Hollager Berges sehr gut ablesen.

So ähnlich beschreibt es ein QR-Code, der von der Stele der Hufeisen-Route am Eingang zum Steinbruch direkt ins Handy eingelesen werden kann, verbunden mit dem dringlichen Aufruf, bitte keinen Müll im Steinbruch zu hinterlassen. Und wenn doch, dann bitte in den dafür vorgesehenen Behältern.

Um deren Leerung kümmern sich die Mitglieder des Heimatvereins. Die haben auch ein Auge auf die nachwachsenden Sträucher, Büsche und Bäume, die – man kann es verstehen –  die Wunde im Hollager Berg, die durch Steinabbau entstanden ist, schnell wieder schließen wollen.

… meterhohes Gestrüpp

Um das zu verhindern, hat in der Vergangenheit der Landkreis Osnabrück (eher selten) aber auch der Heimatverein auf seine Kosten (etwa  halbjährlich) das nachwachsende Gesträuch abschneiden lassen. In beiden Fällen ist das Schnittmaterial liegen geblieben und hat auf dem eher kargen Kalkboden des Steinbruchs für Gründüngung, Schatten und Moosbildung gesorgt. Sehr zum Nachteil der nur auf trockenem Kalkboden wachsenden, eher seltenen Pflanzen, die nur auf solchen Kalk-Magerböden vorkommen. Manche von ihnen stehen schon auf der Roten Liste.

Statt dessen  wachsen immer mehr Birken, Weiden und Traubenkirschen, die hier eigentlich nichts zu suchen haben. Würde man sie wachsen lassen, wäre der Steinbruch in wenigen Jahren nicht mehr betretbar. Deshalb hat sich eine kleine Gruppe interessierter Mitglieder des Heimathauses auf die Fahnen geschrieben, noch einmal so etwas wie einen Grund in den Steinbruch zu bringen. Die im Sichtbereich stehenden Sträucher und kleinen Bäume sind gefällt worden und das aus früheren Jahren und aktuell angefallene Schnittgut wird noch zu großen Haufen zusammengetragen. Die will dann der Landkreis abtransportieren.

Für mehr reicht es bei der Kommune in diesem Jahr nicht mehr, denn im aktuellen Budget sind keine Mittel für eine weitere Pflege vorgesehen. Für 2020 will der Naturschutz des Landkreises jedoch Gelder beantragen, um in größerem Umfang als dass der Heimatverein leisten kann, die Bäume und Sträucher vor den Steinwänden zu beseitigen. Es wäre gut, wenn das gelänge.

Am heutigen Samstag haben 6 Aktivisten des Heimatvereins Zweig auf Zweig und Ast auf Ast gelegt, und bereits zwei ansehnliche Haufen zusammengetragen. Auch hier gilt wie überall, wenn 6 Personen 6.000 Äste zusammentragen, sind das für jeden 1.000 Stück. Wären 18 Leute damit beschäftigt, sind es für jeden nur  ca. 333 Äste und ein Drittel der Zeit.

Das ist gut gedacht und gerechnet, geht aber an der Realität ziemlich vorbei. Die Bitte um Unterstützung der Protagonisten im Steinbruch, per Mail an vitale weitere Vereinsmitglieder versandt, ging leider zu 100% ins Leere. Schade aber auch.

Aufgeben ist nicht Sache der Aktiven des Heimatvereins „Hollager Hof“. Am 02. November wollen sie einen letzten Aufschlag für dieses Jahr im Steinbruch machen, und die restlichen 6.000 Zweige zusammentragen. Dann werden die Haufen eine Größe haben, die für die LKW des Landkreises geeignet sind. Schauen wir mal…    dann werden wir es sehen.

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