Straße „Am Fiesteler Bach“ verweist auf ein historisches Gewässer

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Wallenhorst.
Nicht unähnlich dem leicht geschwungenen Verlauf eines Bachs durchzieht die Straße „Am Fiesteler Bach“ das Hollager Baugebiet zwischen Dörnter Weg, Maschweg und Winfriedstraße in Hollage. Von einem Bach ist aber nichts (mehr) zu sehen.

Der Name erinnert daran, dass hier bis in das 20. Jahrhundert hinein ein kleines Gewässer durch die Landschaft führte und wie alle anderen Bäche auch in die Hase mündete. Seinen Ausgangspunkt hatte der Bach in Fiestel, dort wo nördlich der jetzigen Hollager Straße und östlich des Fürstenauer Weges die Urbesiedlung war. Vermutlich hat er in früheren Jahrhunderten zwischen den Höfen Witte und Wulftange seinen Anfang genommen.

Westlich des Fürstenauer Weges floss der Bach dann zwischen dem Hof Bergmann und dem Heuerhaus des Hofes Wulftange zur heutigen Winfriedstraße, dann durch den Bereich der Siedlungsstraße, die heute seinen Namen trägt, und schlängelte sich über Jahrhunderte hinweg weiter durch das Ackerland, das derzeit in das Neubaugebiet „Hollage-West“ beidseitig des Dörnter Weges umgewandelt wird.

Der Bach ist heute nicht mehr vorhanden, weil sein Wasser seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von künstlich geschaffenen Vorflutern aufgenommen wird. Mitten in Fiestel wird das Oberflächenwasser in der Regenwasserkanalisation gesammelt. Entlang des Maschweges baute die Gemeinde Hollage, am Fürstenauer Weg beginnend, einen Seitengraben aus, der das Oberflächenwasser der Kanalisation aus dem Hollager Dorf weiterleitet. Zur Hase fließt es immer noch, wohin auch sonst. Zuvor unterquert das Wasser des „modernen Fiesteler Bachs“ den Zweigkanal in einem Düker.

Mit dem Ausbau des Seitengrabens am Maschweg wurde im letzten Jahrhundert aus dem alten Bachlauf Ackerland. Nun ist die Entwicklung wieder einen Schritt weiter gegangen. Mit einem Regenrückhaltebecken, das wegen zusätzlicher versiegelter Flächen im Neugebiet notwendig wurde, holt man das Wasser wieder zurück in den Bereich des alten Bachlaufs.

von Joachim Dierks