Von Weiselzellen und Drohnenwaben

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Unsere beiden Bienen-Jungvölker auf der Streuobstwiese am Heimathaus Hollager Hof entwickeln sich prächtig. Es sind Honigbienen der Unterart Carnica, die es sich in unseren Einraumbeuten eingerichtet haben. Nach den warmen Tagen der letzten Wochen ohne Regen ist es heute etwas kühler und das lang ersehnte Wasser von oben, gab es gestern und heute Morgen auch schon. Das ist ein geeigneter Tag für die fällige Beutenkontrolle, die heuer von Eva-Maria und Manfred durchgeführt wird. Mechthild dokumentiert die Aktion mit ihrem Handy.

Gut „verkleidet“ nähern wir uns den Bienen. Unser etwas kleineres Volk, das wir „Maja“ getauft haben, hat eine gezeichnete Königin, die im Brutraum eifrig unterwegs ist. Wir sehen unverdeckelte und verdeckelte Brut unter Honigkränzen und erste Aktivitäten auch im Honigraum. Die sind aber noch verhalten. Den gut ausgebauten und verdeckelten Drohnenrahmen schneiden wir heraus, ebenso eine Weiselzelle, denn zum Schwärmen ist es für dieses Volk noch viel zu früh.

Bei der Nachbarbeute, wir nennen sie „Willi“, ist deutlich mehr los. Hier ist eine nicht gezeichnete Königin unterwegs, die wir zufällig auf dem Drohnenrahmen erwischen. Auch den schneiden wir heraus, nachdem wir alle Bienen samt Königin in den Stock zurück geschubst haben. Wir passen höllisch auf, dass die Königin bei dieser Aktion nicht zufällig im Honigraum hinter dem Absperrgitter landet. Das wäre kontraproduktiv. Wenn sie dort Eier legt, wäre der Honig unbrauchbar.

Im weiteren Kontrollverlauf finden wir auch eine Weiselzelle, mit einer neuen Königin. Die ist schon so weit entwickelt, dass sie in der nächsten Woche geschlüpft wäre. Da wir auch das nicht wollen, brechen wir die Weiselzelle heraus. Die Frage ist, warum das Willi-Volk sich eine neue Königin zulegen will. Wird es schon zu eng im Stock? Wir meinen nein und freie Brut- und Honigwaben sind auch noch da. Außerdem haben wir überhaupt keine Erfahrung mit schwärmenden Bienen und das passende Equipment um einem Schwarm einzufangen, gibt es noch nicht.

Auf jeden Fall finden wir mehrere auch schon verdeckelte Honigwaben, so dass wir in absehbarer Zeit ans Schleudern denken können. Mit dem Refraktometer nehmen wir eine Honigprobe. Der Wassergehalt liegt bei 17%, er wäre also perfekt für eine Honigernte.

Wir beenden unsere Beuten-Schau und verstauen Schutzkleidung, Smoker und Werkzeug wieder im Bienenkeller. Die Drohnenwaben nehmen wir mit. Sie werden tiefgefroren, um eventuelle Varoa Milben zu killen. Danach wird das Wachs eingeschmolzen und gefiltert.

In einer guten Woche wollen wir wieder nach unseren Bienen schauen. Beobachtet, dokumentiert und mit Wasser versorgt werden sie so wie so täglich.

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