Wo Brombeerranken pieksen…

Loading

Der heimische Wanderweg Nr. 1, den die Wanderfreunde des Heimatvereins Hollager Hof an den ausgewählten Dienstagen abwandern, ist zwar nicht der längste, aber der am schwierigsten zu zeichnende. Das hat uns Walter aber erst eröffnet, als wir mit der Arbeit fertig waren und uns über die vorangeschrittene Zeit wunderten.

Nun aber von Anfang an:
Alles begann heute an der Weltkugel. Reinhard, Walter und Heinrich waren schon am Treffpunkt, als der Chronist überpünktlich um 09:00 Uhr dort auflief. Um ein Haar hätte er verschlafen. Alle Utensilien, die man zum Zeichnen der Wege braucht, waren schon aufgeladen: Farbe, Schablonen und Aufkleber sowie Säge, Astschere und Borkenkratzer.

Der Wanderweg Nr. 1 ist neuerdings nahezu identisch mit dem TERRA.track „Hollager Berg“. Der „Zubringer“ zum Wanderweg beginnt an der Weltkugel und geht über den Sportplatz und am Heimathaus vorbei in den Hollager Berg. Dort beginnt dann der Rundweg Nr. 1.

Nach erfolgreicher Anpassung von Weg und Track bewegten wir uns in bewährter Art wieder gegenläufig auf dem Rundweg. Was keiner von uns auf der Agenda hatte, wir mussten einen umgestürzten Baum und relativ viel Grünzeug wegschneiden, das die Sicht auf die Markierungen versperrte. Brombeerranken sind dabei besonders widerspenstig. Sie sind sogar in der Lage, einen fahrenden Radler vom Rad zu holen, wenn sie sich mit ihren Dornen in dessen Kleidung verhaken. Manfred hat deshalb jetzt mehrere Dreiecke in seiner Outdoor-Hose und Dornen in den Handflächen.

Im Neubaugebiet in Hollage Ost musste der Weg völlig neu geführt werden, denn die Anlieger dort dulden keine Wanderer hinter ihrem Gartenzaun. Vermutlich wird der vorhandene Wegstreifen zukünftig zur Müllkippe mutieren. Im Umkehrschluss mussten wir nicht mehr benötigte Zeichen von Bäumen und Laternenpfählen abkratzen.


Nahe der Autobahn an der Pyer Ortsgrenze hatten die Brombeerranken den Pfahl mit der Wege Nr. nahezu überwuchert. Die Natur holt sich eben alles zurück, wenn man sie gewähren lässt. Einerseits ist das sehr tröstlich, denn man kann sicher sein, sollte es die Spezies Mensch irgendwann nicht mehr geben, dann wird alles wieder gut… andererseits ist das ein befremdlicher Gedanke.

Der Chronist entdeckte am Wegesrand zwei Parasolpilze, auch große Schirmpilze genannt. Die hat er flugs geerntet. Gewürzt, paniert und in Eihülle gebraten kann man sie als vegetarischen Schnitzelersatz genießen. Lecker…

Kurz hinter der Autobahn auf dem Weg zum Hof Hawighorst trafen wir dann auf Walter, allein. Heinrich war schon zu einem wichtigen und angekündigten Termin gefahren. Wir sind also auch beim Wege zeichnen „just in time“ unterwegs. Zu dritt machten wir die letzten Brombeerranken nieder, wobei Reinhard sich letztlich auch als Brombeerpflücker outete. Das Angebot war auch zu verführerisch.

„Hätte nicht gedacht, dass wir heute so weit kommen“ , resümierte Walter und gab damit das Stichwort zur eingangs erwähnten Erkenntnis.
Gegen 14 Uhr radelten wir über die Talstraße respektive den Fürstenauer Weg zurück in Richtung Heimstatt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert