De aulen Bolger Brüggen (von Heinrich Sandmann)

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Heinrich Sandmann, Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins Heimathaus „Hollager Hof“, seit 73 Jahren wohnhaft in der Barlage, hat sich so seine Gedanken gemacht und berichtet mit etwas Wehmut über die alte Barlager Brücke. Er bedient sich dabei der plattdeutschen Sprache, die in der Barlage noch tagtäglich gesprochen wird.

Os vo vierlen Joahrden de Knaul bauet wöd, niegendzig Joahre is dat nu oll hiär, dau wöd auk de Bolger Brüggen bauet vo de Bolger Lüe, dat se auk aune graude Ümmewiäge nau`n Duorpe hen kon`n. Nau Kiärken un Schoule, nau de Müöhlen un`n Schmedt, nau den Schnieder un Schouster, un auk nau Walln`nost.

Nu häff se baule utdeeint, de aulen Bolger Brüggen. De Knaul sall wat bredder maket wäden vo de grauden Scheppe, nu mott auk ne nie`e Brüggen maket wäden.

Wau eeinig Minske is do in oll de Joahrden woll rüöwer gaun orre föhrd, un wau eeinig Föehr Heu ut de Hasewisken is do oll rüöwer föehrt bet nau Walln`nost un Pye hentou.

Dat eerste Maul wöed man os Bolger mit de Piärdekutsken rüöwer föehrt nau de Kiärken hen, tou deei „Kindken-Hochtied“. Vo mi wöer dat toun Bispell de niegenteeinste Oktober niegenteeienhunnertdattig, et stäit in`n Kiärkenbouke, dat ik do wöer. Bät in de füftiger Joahrden wöd auk de lesste Foahrt van eeinen Bolger üöwer de Brüggen mit`n Piärgespann maket, in`n Liekenwagen nau`n Kiärkhoff hen.

Up usen Schoulweg, nau Hus hen, wenn sik dat sau dröip, dat do sau eein Damper keimp, säugen wi to, dat wi uppe Brüggen wöern. Bie jede Brüggen mösse de Damper den Schottsteein dale trecken. Wenn wi dann sau niggelik an`t Glient stönnen, geift `nen derben Schwall Qualm af un de Kap`tein tröck dat Höerden löss dat wi us bannig vofähden. Do harre de sienen Spoaß anne. Et wöer auk sön putzig Geföehl, wenn man vanne Brüggen harunner up dat Schepp keik, dat Schepp stönnt stille, un de Brüggen gönk trügge ut.

De lessden Kriegsdage, niegenteeienhunnertfievunfettig, soll se auk sprenget wäden, wie de Brüggens in Pente un Achmer. Do is man oawer nich mähr to kuorm, de Tommy wöer ehder do. Et harre oawer woll auk sauwisau nich klappet, eein Nauber harre stickum de Lunte düerknierpen.

Os dann nau`n Kriege ollens wie è wat plaseerliker togöenk, wöer de Brüggen in`n Sommer bie goen Wiäre, Sönndagsnomdages orre auk Aumes, woll auk ne Driäpstiee vo us jungen Lüe. Bi Sünnenschien, un wenn dat Water warm genoug wöer, sprüngen wie auk in den Knaul rin toun Schwemmen. Wenn dann eeiner toun Aumed auk no den Dudelsack mitbrocht harre, wöed auk woll sungen. Un wenn dann de Wichter dobie wöern, dän wie auk es woll Danzen läerden uppe Bolger Brüggen.

Es schall auk vokourm sien, dat de Brüggen „belagert“ wöer, dat hätt afspäert, weil do „Jagdgeld“ inkasseert wäden scholl, van wiägen de Friggerigge mit eeine van de Bolger Wichter. Dat betahlen wöd dann bi „Vocken Witten“ afmaket. Et süelt auk oll wecke düer den Knaul schwommen sien, weil se nich betahlen woll`n.

Sau gönk dat jümmers hen un hiär üöwer de aulen „Bolger Brüggen“. Up usen Schoulweg, orre auk Sönndags denn Kiärkweg trügge, de Brüggen wöer jümmers sönne Stie`e, wo man sick siär: „Nu sind wie baule wier tou Huuse“.

Bi de niggen Brüggen sall dat auk woll sau wieter hen un hiär gaun, nur up ne ännere Ort un Wiese. Olles wät gawwer, un weeiniger mit Piärd un Wagen. Autos un Treckers, Maihdaskers un graude Veeihwagens süelt es woll meeist sien, owwer auk woll mannigeeiner tou Foute orre mät`n Rad.