Honigbienen auf der Streuobstwiese

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Im Spätsommer 2018 war in der erweiterten Vorstandsrunde des Heimatvereins „Hollager Hof“ der Gedanke geboren, einen Bienenstand am Heimathaus zu errichten. Anfänglich stieß der Vorschlag nicht auf ungeteilte Zustimmung, aber als im Rahmen der Hauptversammlung im März 2019 dank eines Vortrages zum Thema „Bienenhaltung am Heimathaus“ klar wurde, dass Bienen ziemlich sicher auch eine Rolle in oder an diesem Haus zu den Zeiten zwischen 1656 und 1970 gespielt haben könnten, fiel der Beschluss im Ende Juli 2019, ab dem Frühjahr 2020 Bienen auf der Streuobstwiese am Heimathaus an der Uhlandstraße eine Heimat zu geben.

Es bildete sich eine Projektgruppe aus sechs ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern, die mit einer Ausnahme, alle keine Vorkenntnisse zur Imkerei haben. Die Gruppe erarbeitet seit August 2019 – auch im Rahmen von Exkursionen – was zu beachten, in die Wege zu leiten, zu regeln, anzuschaffen und abzuarbeiten ist, damit im Frühjahr 2020 die ersten Bienen fliegen können.

Unsere Imker-Gruppe trifft sich regelmaßig und hat nach einem informativen Besuch bei der Imkerei auf dem Hof Averbeck in Glane auch einen Imker in Osnabrück besucht, der mit Golz-Beuten imkert. Diese Form der Bienen-Beute, bei der die Waben im Kaltbau auf einer Ebene angeordnet sind, hat unser Interesse geweckt, zumal sie auch mit Rähmchen des Formats Deutsch-Normal bestückt werden können. Entscheidender Vorteil aus unserer Sicht ist jedoch, dass Golz-Beuten keinen Magazinaufbau kennen und nicht gehoben werden müssen.

Mittlerweile ist der Heimatverein „Hollager Hof“ Mitglied im „Imkerverein Osnabrück und Umgebung v. 1862 e.V.“ und es sind drei Plätze für die Imker-Basisschulung geordert und bestätigt.

In der letzten Oktoberwoche 2019 sind 2.000 Krokuszwiebeln geliefert worden, die wir bis Ende Oktober als Bienenweide für den Frühling in die Erde der Streuobstwiese und in den Rasen am Heimathaus stecken wollen. Als nächster Schritt ist ein Besuch beim Imkerei-Großhändler Holtermann in Scheeßel geplant, den wir am 29.10.2019 absolvieren werden.

Auf der Suche nach finanzieller Unterstützung stießen wir auf eine Auslobung der Fa. Edeka Kuhlmann in Lechtingen, die anlässlich ihres 10-jährigen Firmenjubiläums 5 x 2.000 € an förderungswürdige Projekte ausschütten wollten. Am 15.11.2019 durften wir einen Scheck über 2.000 € für unser Bienenprojekt entgegen nehmen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Damit ist die Anlauffinanzierung des Bienenprojektes gesichert.

Bei unserem Besuch beim Großhandel Holtermann haben wir viele Informationen zur Imkerei gesammelt, schon ein wenig Werkzeug gekauft und uns gegen Golz-Beuten und für zwei City-Boxen entschieden, die mit Rahmen der Maße Deutsch-Normal bestückt werden können. Bei diesen Einraumbeuten entfällt ebenfalls das Heben von Magazinen. Eine der Boxen wird mit einem Sichtfenster ausgestattet sein.

Wir haben mit unserer Projektgruppe Anfang Dezember 2019 die Planungsphase beendet. Das Holz für die Beutenböcke ist da und wird wohl gerade bearbeitet. Da wir unsere zwei Bienenvölker vermutlich Ende Februar 2020 bekommen werden, reicht es, wenn wir die Böcke samt Beuten kurz vorher installieren. Für die drei „Jung-Imker/innen“ Manuela, Mechthild und Helmut beginnt im Januar die 6-monatige Basisschulung, die der Imkerverband durchführen wird. Wir freuen uns darauf.

Der erste Termin für die Imkerschulung ist am 25.01.2020 in der WABE in Lechtingen gelaufen. Unsere drei „Jung-Imker“ mussten feststellen, dass sie doch tatsächlich den älteren Semestern der Hörerschaft zuzurechnen sind. Sie finden es aber gut und fühlen sich unter den vielen Studenten sichtlich wohl. Von 09:00 bis 14:00 Uhr zuzuhören ist aber schon anstrengend und doch interessant.

Markus hat die Beuten-Böcke im Alleingang erstellt, tolle Leistung. Jetzt müssen wir sie nur noch aufstellen. Als nächstes muss ein Termin dafür gefunden werden. Wenn die City-Beuten da sind, will Manuela sie mit Lasurfarbe 3 x streichen.

Am 30.01.2020 sind die Beuten und weiteres Zubehör eingetrudelt. Vier große Kartons wurden ausgepackt und auf Vollständigkeit geprüft. Ein beschädigtes Teil ist mittlerweile durch den Lieferanten ausgetauscht worden. Als nächstes werden die Beuten gestrichen.

Manuela hat die Beuten 3-fach gestrichen und zwischen den Anstrichen geschliffen. Jetzt warten wir auf unsere ersten Jungvolk-Bienen, die wir vom Imkerverein übernehmen werden. Dafür werden wir unsere beiden Einraumbeuten zu unserem Imker-Paten bringen, der die neuen Bienen einsetzen wird.

Ganz untätig zu sein, ist nichts für angehende Imker, schließlich hören die drei Teilnehmer/innen am Basis-Kurs in Lechtigen laufend Neues. Austausch und ausprobieren ist abgesagt. Am Rosenmontag haben wir schon mal das Einlöten von Mittelwänden in die Rahmen ausprobiert. Das ist was für einfühlsame Fingerspitzen, klappte aber sehr gut.

Am 28.02.2020 haben Helmut, Markus und Manfred die Beutenböcke auf der Streuobstwiese aufgestellt. Die Ausrichtung geht nach Süd-Ost mit ausreichendem Abstand zur Hecke und zum Heimathaus. Schließlich soll die Imkergruppe genug Platz zum Hantieren haben und die Kaffeegäste im Heimathaus ungestört den Kuchen genießen können.

Am 25.03.2020 haben wir unsere beiden Bienen-Beuten zu einem ortsansässigen Imker gebracht, der in den nächsten Tagen jeweils ein Jungvolk dort einquartieren wird. Infolge der Corona-Vorschriften war das eine ziemlich „einsame“ Aktion im Familienverbund und der Abstand zwischen den handelnden Personen wurde auch peinlichst eingehalten. Deshalb bleibt bei dieser Aktion die Mehrzahl unserer Projektmitglieder leider außen vor. Wetterbedingt ist jetzt aber der geeignete Zeitpunkt und frische Luft und Sonne sind weder für uns noch für die Bienen schädlich.

Am 30.03.2020 ist es endlich soweit. Zwei Bienenvölker sind am Rande der Streuobstwiese eingezogen. Wenn sie sich ein paar Tage lang dort eingewöhnt haben, kann die Imkertätigkeit beginnen.

In der Vergangenen Woche haben Manuela und Mechthild ausgestattet mit Schutzkleidung und entspechendem Werkzeug (Stockmeißel, Smoker und Honigrähmchen) die beiden Beuten erstmalig geöffnet. Es mußten die Transportsicherungen und die Trennschiede entfernt und weitere Hönigrähmchen eingesetzt werden. Damit ist die Projektphase endgültig beendet und es beginnt die Imkerei mit den Bienen am Heimathaus Hollager Hof. Wir werden mit weiteren Beiträgen zu gegebener Zeit darüber berichten.

Während der gesamten Corona-Zeit konnten wir unsere Bienen weiter betreuen und versorgen, denn als zuständige Imker fielen wir unter keine Beschränkung. Der Besuch des im Januar 2020 begonnenen Imkerlehrgangs musste allerdings im März abgebrochen werden. Deshalb war in dieser Zeit der direkte Kontakt zu unserem imkerpaten und das Internet die optionale Quelle für den Erwerb von Fachwissen. Dass uns nicht langweilig wurde, lässt sich an den folgenden Berichten leicht festmachen.