Wer stinkende und rattenversuchte Müllhalden erwartet hatte musste sich belehren lassen, dass Müllaufarbeitung nach dem Herhofprinzip ein vollautomatisiertes Verfahren unter Einhaltung höchster Umweltstandards ist. Und mit dem steinzeitlichen Verbuddelungsprinzip a`la Piesberg nichts mehr gemeinsam hat.
Ende April machte 26 Interessierte des Heimathauses „Hollager Hof“ ihre Aufwartung bei der Fa. Herhof um zu sehen, was aus der seinerzeit auch in Wallenhorst höchst umstrittenen Herhofanlage geworden ist. Um festzustellen, dass der Betrieb ebenso geräuschlos abläuft wie die Inbetriebnahme im Februar 2006. Seither sind rund 100000to Hausmüll aus Stadt und Landkreis Osnabrück zu hochwertigem Trockenstabilat aufgearbeitet worden, das etwa von der Zementindustrie täglich in großen Mengen benötigt wird.
Dabei wird der Müll zunächst computergesteuert biologisch getrocknet. Danach erfolgt die Trennung von Mineralstoffen, Metallen und Batterien, wobei letzteres die Schwermetall-belastung um 95% reduziert. Im Anschluß dann die Nachzerkleinerung und Pelletierung des Trockenstabilats für den LKW-gerechten Abtransport Das Prozesswasser wird aufbereitet und als Kühlwasser verwendet, entstehendes Abgas gemäß Bundesimmissionsschutzveror-dnung gereinigt. Als besonderes „Schmankerl“ empfanden die Besucher den Unterdruck in der Entladehalle, kraft dessen Wirkung störende Gerüche innerhalb des Systems verbleiben, somit nicht zu einer Belästigung für die Nachbarn werden können.
Insgesamt lernte man hier also ein überzeugendes und zukunftsweisendes Müllkonzept kennen, dass seine Umweltverträglichkeit gerade auch dort zur Geltung bringen kann, wo Müll in Mengen anfällt: in den Ballungsgebieten und Großstädten auf der ganzen Welt. Vielen Dank an die Geschäftsleitung der Fa.Herhof für diesen höchst interessanten Nachmittag.