20 Jahre Hoflinde am Heimathaus „Hollager Hof“

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Ziemlich genau zwanzig Jahre ist es her, dass die Ehrenamtlichen des „Hollager Hofes v. 1656“ ihre Winterlinde als zartes Bäumchen aus der Baumschule Igel  vor dem Haus in die Erde gruben.  Seitdem  wurde sie nicht nur gehätschelt und gepflegt, sondern auch alljährlich neugierig begutachtet und vermessen. So auch wieder in diesem Jahr zu Beginn des Sommers.

Das Regenradar hatte trockenes Wetter vorausgesagt und sogar Sonne ab ca. 15:00 Uhr. Die Sonne verspätete sich allerdings um 3 Stunden, sorgte dann aber für ein angenehmes Klima.

Vereinsvorsitzender Stefan Gutendorf begrüßte von der Rostra aus eine illustre Schar von Gästen, (Mitglieder, Freunde und Förderer des Heimatvereins „Hollager Hof v. 1656“) sowie die Kapelle Herold Pye, die Hollager Jagdhornbläser und den MGV Gemütlichkeit Hollage, die dankenswert abwechselnd für den musikalische Rahmen sorgten.

Stefan Gutendorf hielt dann zur Verwunderung der Anwesenden eine Laudatio auf die Eiche, deren Bedeutung, Stärke und besonderen Vorzüge. Die Fragezeichen über den Köpfen der Zuhörer löste er allerdings schnell wieder auf, als er eröffnete, dass die an der Adenauerallee in Hollage stehende, über 600 Jahre alte, ehemalige Hofeiche des abgebrannten Hofes Wulftange eine besondere Hervorhebung durch TERRA.vita erfahren wird.

Mit weit über 100 Naturdenkmalen und geologischen Phänomenen, zahlreichen Naturschutzgebieten und 28 NATURA 2000-Gebieten, die zu den europäischen Premiumschutzgebieten gehören, bietet TERRA.vita intensive Naturerlebnisse von still bis spektakulär.

Die alte Eiche des früheren Hofes Wulftange  ist ein solches, eher stilles Naturdenkmal und sie bekommt eine Hinweistafel, auf der ihre Geschichte und alte Bilder zu sehen sein werden.

Dem Heimatverein war und ist es wichtig, dieses Naturdenkmal in Wallenhorst-Hollage in den Blickpunkt zu rücken.
Wen wundert es , dass der Vereinsvorsitzende nach so viel „Eichenholz“ den Kassenwart des Vereins  – als vertrauenswürdige Person –  zur „Messung der Eiche“ aufforderte. Ein Lapsus Linguae, der die Zuhörer schmunzeln ließ.

Die Sonne wärmte gut, die musikalische Untermalung verwöhnte die Ohren. Der MGV lud das Publikum auch zum Mitsingen ein, was mit Inbrunst gerne angenommen wurde. Das Grill-Trio Heti, Helmut und Markus managte den Holzkohlen-Grill mit Bravour und ließ Bratwurst- und Steak-Düfte durch die Menge wehen. Es dauerte nicht lange, da musste Helmut die Wendegeschwindigkeit der Würstchen und Steaks auf dem Rost drastisch erhöhen, um die Schlange der Wartenden zu minimieren.

Bei kalten Getränken und heißem Grillgut riefen die Jagdhornbläser dann zur traditionellen Messung der Winterlinde. Gemessen ward – wie eh und je – der Stammumfang der Linde im 1m Höhe. Dokumentiert wurden:  75 cm Umfang, also ein Zuwachs von 2 cm Lindenholz zum Vorjahr.

Auf die Messung der Höhe und der Kronenbreite wurde bewusst verzichtet, weil hier ein unverhältnismäßiger Aufwand erforderlich gewesen wäre.

Der Brauchtums-Abend endete in dem Bewusstsein, dass die Hoflinde wächst und gedeiht und den „Hollager Hof“ wie bisher vor allem Unbill schützen wird.