Von Tradition zu sprechen, ist vielleicht etwas verfrüht, aber die Richtung stimmt. Bereits zum dritten Mal trat der Chor des Männergesangvereins Gemütlichkeit Hollage im Heimathaus „Hollager Hof“ auf. Während die erste Veranstaltung noch den Charakter eines vereinsinternen Beisammenseins hatte, sprengte die Veranstaltung heuer mit ihrer Gästezahl fast schon die Mauern des Hauses. Das starke Interesse war umso überraschender, weil zeitgleich im Ort auch eine Veranstaltung des Seniorenkarnevals stattfand. Aber auch der ausgelobte selbst gebackene Kuchen spielte neben den Darbietungen der Sangesbrüder sicher eine gewisse „anziehende“ Rolle.
Chorleiter Jan Elster eröffnete den Nachmittag mit Liedern, die den Rückzug des Winters beschleunigen sollten und ein Blick auf das Thermometer und aus dem Fenster bestätigten – zumindest für heute: „Es wird Frühling“.
Die Sänger vom MGV hatten ihren Liedernachmittag so gestaltet, dass nach jedem Chorgesang jeweils ein Lied zum Mitsingen angesagt war. Für die Textsicherheit sorgten ausliegende Skripte, die nur noch geblättert werden mussten. Jan Elster führte durch das Programm aus neueren Liedern und Oldies. Da sich erfreulicherweise auch eine ganze Reihe jüngerer Zuhörer im Publikum befanden, vermutlich in den 80igern und 90igern geboren, erklärte der Dirigent am Beispiel „California dreamin´“ von den Mamas & Papas aus dem Jahr 1966, was ein Oldie ist. „Das sind die Stücke, die meine Eltern gehört haben, als sie jung waren“, meinte er. Spontan wird dem Chronisten klar, dass er sich auf einer Mehrgenerationen-Veranstaltung befindet.
Für das leibliche Wohl in der Pause sorgten fleißige Helfer/innen, die den Kaffee kredenzten und den leckeren, überwiegend von den Ehegattinnen der Sangesbrüder gebackenen Kuchen auf die dargebotenen Teller schoben. Es soll aber auch Vereinsmitglieder geben, die singen und Kuchen backen können… lobenswert! Die Diele des Heimathauses füllte sich nun mit genießerischem Gemurmel. Die Kuchenstücke vom Frankfurter Kranz, den Marzipan- und Obsttorten mundeten ausgezeichnet. Als Franz-Josef Landwehr erwähnte, man habe auch einen guten Tropfen Weiß- und Rotwein im Gepäck, war die Versorgungslage nicht mehr zu toppen.
Nach diesem Zwischenstopp arbeitet der Chor sein Programm weiter ab, und die Gäste sangen die bekannten und auch weniger bekannten Lieder abwechselnd mit. Ein Highlight war das „Hallelujah“ von Leonard Cohen, welches – neu im Programm des MGV – im Heimathaus eine Premiere hatte. Das Publikum war beeindruckt und applaudierte lautstark.
Nach gut 2 Stunden Sangesfreuden war der Höhepunkt erreicht und mit dem Lied „Männer mag man eben“ verabschiedeten sich die Männer des MGV Gemütlichkeit an diesem frühlingshaften Winternachmittag mit dem Versprechen, im nächsten Frühjahr wiederzukommen. Stefan Gutendorf bedankte sich als Hausherr für den gelungenen Auftritt und sinnierte über die zukünftige Organisation dieser Veranstaltung, die bei weiter wachsendem Interesse die räumlichen Grenzen der Heimathauses sprengen könnte.