Aus Trümmerhaufen ein Schmuckstück gemacht

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Verein Hollager Hof feiert Geburtstag

hedi  WALLENHORST
Die Hollager Heimatfreunde sind tief in die Vergangenheit eingetaucht: Im Jahr 1250 soll der Ort erstmals urkundlich erwähnt worden sein. Der Graf von Tecklenburg verkaufte Ländereien im Beisein von Ritter Christian von Hollage. Die Szene ist im Sommer mit Unterstützung der Schauspielergruppe „Fidelitas Nobile“ und anderer verfilmt worden. Zur Premiere während des Festaktes zum 20-jährigen Bestehen des  Vereins  „Heimathaus Hollager Hof“ traten die Darsteller noch einmal in mittelalterlichen Kostümen auf.

Die rund 90 Gäste im Heimathaus jubelten über die historische Tiefe der Veranstaltung. Ohne die ehrenamtliche Hilfe von „Fidelitas Nobile“ und der Schlepperfreunde Wallenhorst, die an der Landwirtschaftsszene mitwirken, sei die Dokumentation nur schwer zur realisieren gewesen, lobte Regisseur Michael Kaiser die Mitspieler nach der Vorführung. „Der Film ist eine tolle Sache“, betonte Vereinsvorsitzender Josef Pott.

Vor 20 Jahren gründete sich eine Initiative zu dem Zweck, die 1971 in der Barlage demontierte Hofstelle an der Uhlandstraße neu zu errichten. Das Heimathaus wurde 1997 eingeweiht. Es gilt als das älteste Datum und Uhrzeit ändernGebäude Hollages. Das Ständerwerk des niederdeutschen Hallenhauses ist 354 Jahre alt. Der Verein nutzt es für heimatkundliche Veranstaltungen wie

Ausstellungen, plattdeutsche Abende oder die eigene Geburtstagsfeier, die vom Saxofon-Trio Fritz Baier, Franz-Werner Tewes und Horst Schawe musikalisch begleitet wurde. Jürgen-Eberhard Niewedde, Vorsitzender des Heimatbunds Osnabrücker Land zeichnete den Hollager Vereinsmitbegründer Heinrich Maßbaum für sein Engagement mit einem kleinen Porzellan-Niedersachsenross aus. Als Beauftragter fürs Messwesen habe Maßbaum in der fünfjährigen Bauzeit mitgewirkt, dass „aus dem Trümmerhaufen ein Schmuckstück“ wurde. Als Kulturbeauftragter schaue er heute über den „Gartenzaun des Hollager Hofs“ und fülle die „Gebäudehülle mit anlockendem Programm“, hieß es in der Laudatio. „So viel Lob kann ich gar nicht ertragen. Ich verteile es an meine Vorstandskollegen, schließlich sind wir im Team so erfolgreich gewesen“, meinte Maßbaum.

Der Film „Ein niederdeutsches Hallenhaus zwischen Vergangenheit und Moderne“ ist für 7,50 Euro über den Verein Heimathaus Hollager Hof erhältlich.

Quelle: NOZ vom 8.11.2010