Von der reinen Agrargemeinde zum mittelständische Gewerbestandort

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(Fortsetzung)

Auch beim Bau des Zweigkanals sowie im gemeindlichen Straßenbau fand der Stein Verwendung.

Reiche Tonvorkommen

Das reiche Tonvorkommen im Poller (Schwarzer See) war Anlass für den Bau einer Ziegelei im Jahre 1914, in der viele Einwohner der Gemeinde Arbeit fanden.

Das Schulwesen hatte in Hollage schon früh eine große Bedeutung. Nachdem die Kinder aus Hollage zunächst die Schule im alten Kirchspiel Wallenhorst, wo sie im Küsterhaus untergebracht war, besuchten, wird von einer ersten Schule in Hollage im Jahre 1820 berichtet.

Diese war in der Leibzucht von Jürgens Barlag untergebracht. Im Jahre 1830 wurde die Schule in die zentrale Lage von Hollage – nach Fiestel – verlegt und befand sich anfangs im „Remmen Spieker“. Dieses Gebäude auf dem Anwesen Meyer zu Bergsten musste der Siedlung an der Theodor-Heuss-Straße weichen. 1838 baute die Gemeinde ein neues Schulhaus mit Lehrerwohnung am heutigen Standort. Rund 100 Jahre wurde in diesem Gebäude unterrichtet. Als die Schule nicht mehr ausreichte, wurde oberhalb die neue Schule gebaut, deren Mittelbau 1936 eingeweiht wurde. Hier ist jetzt die Orientierungsstufe untergebracht.

Das Schulhaus von 1838, in dem vorübergehend auch die Gemeindeverwaltung unter gebracht war, musste für den Neubau der jetzigen Grundschule abgebrochen werden. Im Jahre 1966 zog die Gemeindeverwaltung in das neu  errichtete moderne Rathaus an der Hollager Straße ein. Dieses Gebäude war dann noch 23 Jahre – bis August 1995, als das neue Rathaus in Wallenhorst bezogen werden konnte – Sitz von Rat und Verwaltung der Großgemeinde Wallenhorst.

Heute ist Hollage in der  nach der Gebietsreform 1972 entstandenen Gemeinde Wallenhorst, eine bevorzugte Wohngemeinde mit allen Einrichtungen der Daseinsvorsorge. So hat sich rings um den Marktplatz ein geschäftiges Treiben entwickelt, wo die Bewohner von Hollage und darüber hinaus für den täglichen Bedarf einkaufen können.

Aber auch die Gewerbeansiedlung ließ nicht lange auf sich warten. So konnte zu Beginn der siebziger Jahre der Gewerbepark an der Hansastraße erschlossen werden. Inzwischen haben sich hier ca. 180 Betriebe mit annähernd 2000 Beschäftigten angesiedelt. Durch die verkehrsgünstige Lage – B 68, Hansalinie A1 – ist eine rege Nachfrage nach Grundstücken zur Neuansiedlung von mittelständischen Betrieben vorhanden.

Im Ortskem von Hollage liegt die katholische St.-Josefs-Kirche, die 1922 eingeweiht  wurde. Bis dahin gehörte Hollage zum Kirchspiel Wallenhorst. Die St.-Josefs-Klrche ist Träger des St.-Johannes-Kindergartens an der Bergstraße mit 125 Plätzen und des  Kindergartens St. Stephanus mit 100 Plätzen. Weiter ist die Kirchengemeinde verantwortlich für das Altenpflegeheim St. Raphael mit 40 Bewohnern. Hinzu kommen fünf Kurzzeitpflegeplätze und 15 Wohnungen für „Betreutes Wohnen“. Im Gebäude des St.-Johannes-Kindergartens ist die öffentliche Bücherei der Kirchengemeinde untergebracht.

Im Philipp-Neri-Haus (altes Rathaus) an der Hollager Straße befindet sich das Pfarr- und Jugendzentrum für die Gemeindearbeit. Die Kirchengemeinde ist Träger der Sozialstation an der Bergstraße und kooperiert mit den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden innerhalb der Gemeinde Wallenhorst.

Die ev.-luth. Andreasgemeinde Wallenhorst konnte 1975 an der Uhlandstraße in Hollage eine neue Kirche einweihen. Hier ist eine öffentliche Bücherei untergebracht , Die Andreasgemeinde ist auch Träger  eines  Vier-Gruppen-Kindergartens mit 100 Plätzen an der Johannisstraße. Zur Andreasgemeinde gehören die evanglischen Christen aus den Ortsteilen Hollage und Alt-Wallenhorst.

Ein guter Platz zum Wohnen

In Hollage stehen den Kindern zwei modern ausgestattete Grundschulen sowie eine Orientierungsstufe zur Verfügung. In Wallenhorst sind Haupt- und Realschule. Gymnasien befinden sich in Bramsche und Osnabrück, sie sind über einen gut ausgebauten  öffentlichen  Personen-Nahverkehr zu erreichen.

Das vorbildliche Sportzentrum an der Uhlandstraße verfügt über zwei Rasenplätze, einen Tennenplatz sowie über   zwei Sporthallen. Die „Haselandhalle“, die 1985 in Betrieb  genommen wurde, dient als  Mehrzweckhalle und wird neben den Sportveranstaltungen  für Kulturveranstaltungen genutzt. Die Tennisanlage ist in dieses  Sportzentrum integriert.

Die Reitsportanlage am- Schwarzen See rundet den Freizeitsport in Hollage ab. Das Reitsportzentrum ist über die Grenzen der Gemeinde Wallenhorst hinaus durch die großen, alljährlich wiederkehrenden Reitsportturniere bekannt.

Zu erwähnen sind noch der Osnabrücker Motor-Yacht- Club „OMYC“ am Zweigkanal an der Dömter Brücke und der Modellflugclub „DO-X“ in der  Barlage. Beide Osnabrücker Vereine ziehen durch Großveranstaltungen Besucher aus  nah und fern an.

Das kulturelle Leben in  Hollage, wie Konzerte und  Ausstellungen, wird vornehmlich durch die Kirchen und die  vielen Vereine und Verbände  geprägt. Für diese Veranstaltungen stehen die Kirchen, die „Haselandhalle“  sowie  das. Heimathaus „Hollager Hof“,  das   1995  wiedererrichtet wurde, zur Verfügung.   (Jp)

Quelle: NOZ vom 26.8.2000