Zu Weihnachten „Nigge Tiähne“

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Kaminmusik aus Hasbergen im Hollager Hof

Als der Andrang an der Abendkasse einsetzte, wurde deutlich:  „Das Haus ist fast ausverkauft“.  Knapp 90 Besucher  verteilten sich auf der Bestuhlung des Heimathauses und freuten sich auf die musikalische Einstimmung  zur Weihnachtszeit durch die „Kaminmusik aus Hasbergen“.  Es war die letzte Konzertveranstaltung im Hollager Hof in diesem Jahr, die sich nun in der gemütlichen Atmosphäre des Heimathauses ankündigte.

Die Musiker der Gruppe Kaminmusik  hatten dann auch die passenden Stücke im Repertoire und punkteten mit ihren gesanglichen und musikalischen Fähigkeiten. Schon beim einstimmenden  Medley texanischer und mexikanischer Weihnachtsstücke, ob  Country, Bluegrass,  Rock ’n‘ Roll oder Rockabilly, wippte das Publikum schon begeistert mit den Fußspitzen.

Frontmann Klaus Gausmann wusste mit Hintergrundinformationen und einschlägigen Stories die einzelnen Darbietungen gekonnt und unterhaltsam zu verbinden und Urgestein Bernd Niehenke (der alte Pottbäcker) wechselte nicht nur häufig seine Instrumente, sondern schaltete routiniert vom Westernsound auf Plattdeutsch um. So wurde aus Dolly  Partons „Jolene“  kurzerhand „Jim Beam“, der unter dem Weihnachtsbaum zu oft den Korken von der Flasche gezogen hatte.  Die Reaktionen im Publikum ließen schnell erkennen, dass Plattdeutsch in Hollage keine Fremdsprache ist und wenn „Gertrud wech is, dann is se halt wech“.

Als Bernd Niehenke zu vorgerückter Stunde musikalisch und auf „Platt“ gestand, sich zu Weihnachten „Nigge Tiähne“ zu wünschen, weil die alten bei  Stine oder Agnes  „achtern Uoben“ abhanden gekommen waren, da  war allen klar, dass hier internationales Weihnachtsflair und bodenständige Alltagsprobleme hervorragend kombiniert wurden.  Die Zuhörer waren begeistert und forderten Zugaben.

Als  letzte Zugabe wurde dann  „Stille Nacht….“ intoniert und wer ganz genau hinhörte, der konnte den leisen Weihnachtsschnee am Hollager Hof schon rieseln hören. 

s. auch NOZ v. 11.12.2017