Ritter Christian von Hollage 1250 erstmals urkundlich erwähnt

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Urnenfunde weisen auf eine Besiedlung schon in vorchristlicher Zeit hin.

Hollage gehört seit der Gebietsreform zur Gemeinde Wallenhorst, die mit dem Osnabrück-Gesetz vom 01.Juli 1972 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Hollage, Lechtingen, Rulle und Wallenhorst gebildet wurde.
Hollage, 10 km von Osnabrück an den Ausläufern des Wiehengebirges gelegen, umfasst ein Gebiet von 1766 ha und hat ca. 9400 Einwohner.  Der Name Hollage wird erstmals in einer Originalurkunde im Zusammenhang mit dem Kloster Rulle erwähnt, wo 1250 von einem Ritter Christian von Hollage die Rede ist.
Man vermutet, dass der Name auf eine hohle Lage hindeutet, womit der Taleinschnitt am Hollager Berg (Talstraße) gemeint sein könnte.

Die so genannten „HolIager Steine“ (Findlinge am Südhang des Hollager Berges) sollen nach der Sage ein Thingplatz (Versammlungsstätte) gewesen sein.
Vor der Einführung von Straßennamen in Hollage etwa 1962/63 – wurden Hausnummern in der Reihenfolge, wie die Hofstellen bzw. Häuser entstanden sind, vergeben. So hatte das an der Talstraße 32(neben dem Thingplatz) gelegene landwirtschaftliche Anwesen Wellmann die Hausnummer 1 und das an der Talstraße 40 gelegene Anwesen Remme die Hausnummer 2.

Das südlich der Talstraße gelegene Anwesen Klumpe/Nolte, Wiesenstraße 2, hatte die Hausnummer 3, das Anwesen Vartmann, Wiesenstraße 5 die Nummer 4 und das Wohnhaus Hörnschemeyer, WinzerStraße 4, die Nummer 5. Das könnte auch darauf hindeuten, dass hier die erste Besiedlung stattgefunden hat Sicherlich hat die Besiedlung des Hollager raumes viel früher begonnen (Urnenfunde und Urnenhügel lassen darauf schließen, dass schon in vorchristlicher Zeit dieses Gebiet besiedelt war. Zu erwähnen ist noch, dass die Barlage erstmals 1037 urkundlich genannt wird. Der Name Barlage bedeutet: von Wald entblößte Lage.  Der Ortstell Viestel oder  Fiestel wurde erstmals 1189 erwähnt. Der Name ist abgeleitet von Vlselo (Rinnsal), um nur zwei der neun Ortsteile zu nennen.

Hollage war jahrhunderte lang  eine  reine  Agrargemeinde. Die wenig ertragreiche  landwirtschaftlich  genutzte Fläche reichte für den wachsenden    Bevölkerung nicht aus. So zog es junge Leute im 19. Jahrhundert als Arbeiter nach Holland und in den nahe gelegenen Piesberg zum Kohleabbau. Später, nach Schließung  des  Kohlebergwerks im Jahre 1898, fanden sie Arbeit und Brot im Steinbruchbetrieb des  Piesberges und in den Hollager Steinbrüchen.
Eine große Herausforderung für die Gemeinde und ihre Bewohner war die Unterbringung und Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge nach Kriegsende 1945/46. Wohnungen mussten geteilt und neuer Wohnraum geschaffen werden. Diese Eingliederung konnte durch bereitwillige Aufnahme der Vertriebenen und frühzeitige Ausweisung von Bauland geleistet werden.

Die Integration der Aus- und Übersiedler aus den osteuropäischen Ländern, die in großer Zahl in den achtziger und neunziger Jahren hier eine neue Heimat fanden, ist noch nicht gelungen. Hier bemühen sich vor allem die Kirchen, Vereine und Verbände.
Der erste industrielle Betrieb in Hollage war wohl ein Kalkofen auf dem Grundbesitz Feldmöller (Bohnenkämper), der noch um die Jahrhundertwende in Betrieb war.
Das neue Kalkwerk an der Hollager Straße, Ecke Nachtigallenweg, wurde im Jahre 1907 errichtet. Der Kalkstein, der dort gebrannt wurde, kam aus dem nahe gelegenen Muschelkalk-Steinbruch oberhalb des Nachtigallenweges. Die weiteren Steinbrüche im Hollager Berg lieferten einen guten Baustein (Bruchstein), der zur damaligen Zeit vornehmlich für Hochbauten verwendet wurde, z. B. für die Hollager Kirche.
(Fortsetzung nächste Seite)

Quelle:  NOZ vom 26.08.2000