RICHTFEST IN HOLLAGE: Das ehemalige Gesindehaus aus Barlage wird an der Uhlandstraße als Heimathaus wieder aufgebaut.
Wallenhorst (jcs)
Vor genau 22 Jahren wurde das historische Fachwerkhaus, das 1656 im Ortsteil Barlage errichtet worden war, abgebaut und eingelagert. Dank des Fördervereins „Heimathaus Hollager Hof, der sich für den Erhalt des alten Gebäudes stark gemacht hatte, erlebte das ehemalige Gesindehaus jetzt ein zweites Richtfest: An der Uhlandstraße in Hollage soll es in Zukunft als neues Heimathaus der Gemeinde genutzt werden.
Josef Pott, Vorsitzender des Vereins, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Wiederaufbaus. 1971 sei das Gebäude von der Technikerschule
für Bauwesen unter Anleitung von Kaspar Müller in seine Einzelteile zerlegt und danach für 20 Jahre in einer Halle aufbewahrt worden, berichtete Pott.
Ende 1992 begannen dann die Restaurationsarbeiten. Ein Drittel der alten Balken musste ausgetauscht werden. Das Eichenholz für die neuen Balken
stammt aus einem Kotten, der etwa zur selben Zeit abgerissen werden musste.
Neun Zimmerleute bereiteten den Aufbau des Hauses zunächst in einer Halle bei Bersenbrück vor, in der sie die vielen Holzteile provisorisch zusammensetzten und nicht mehr verwendbare Materialien durch neue ersetzten. Im Mai dieses Jahres begannen dann die Bauarbeiten an der Uhlandstraße. „Unser Dank gilt vor allem dem örtlichen Gewerbe, ohne dessen Unterstützung wir vor unlösbaren Problemen gestanden hätten“, betonte Josef Pott.
Am Dienstag war es schließlich soweit: Bei strahlendem Sonnenschein könnte pünktlich das Richtfest gefeiert werden. Nach alter Tradition wurde Pott, stellvertretend für den Hausherrn, von den Zimmerleuten auf dem letzten noch fehlenden Balken einmal um das halbfertige Gebäude getragen. Nachdem er anschließend den großen Eichenbalken eigenhändig an der richtigen Stelle angenagelt hatte, wurde der Richtkranz aufgezogen, der mit Akkordeonmusik feierlich herbeigeholt worden war.
Wenn das neue Heimathaus fertiggestellt ist, sollen darin zum Beispiel Ausstellungen, plattdeutsche Frühschoppen, Vorträge und Jugend-Workshops stattfinden.
Quelle: NOZ v. 12.09.1993