Artländer Dom und Ankumer Dömchen

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Unterwegs mit dem Heimatverein Hollager Hof

Bei noch etwas kühlen Temperaturen macht sich eine Gruppe des Heimatvereins auf den Weg nach Ankum, wieder mit dem bewährten Busfahrer Nicolai von der Fa. Hörnschemeyer. Begrüßt wird die Reisegruppe diesmal von Antje Deppe, die uns auf die Fahrt einstimmt. Leider bleiben etliche Plätze im Bus unbesetzt. Liegt es daran, dass einige Wanderfreunde lieber in die Produktionsstätten der Fa. Iglo gefahren wären, dieses aber aus terminlichen Gründen nicht stattfinden konnte? Oder meinen sie, Ankum schon gut genug zu kennen?

In Ankum angekommen erwartet uns Herr Gramann, ein Mitglied des Gemeinderates und Landschaftsgärtner, der uns an diesem Vormittag zu einem Spaziergang durch den historischen Ortskern einlädt und uns viele interessante Ecken von Ankum zeigt.

Der Weg führt uns zunächst vom Sporthotel aus durch eine herrliche Parkanlage vorbei an den Seen bis ins historische Zentrum von Ankum. Nicht zu übersehen und  auf einer kleinen Anhöhe gelegen  gelangen wir zur Kirche „St. Nikolaus“, im Volksmund auch „Artländer Dom“ genannt, mit seinem mächtigen 80m hohen Turm. Die Ursprünge dieser Kirche reichen bis ins 10.Jahrhundert zurück und das Gebäude weist eine wechselhafte Geschichte mit verschiedenen Umbauten und Renovierungen im Laufe der Zeit auf. Die Kirche diente als Schutzburg, in der die Menschen Zuflucht suchten, wie die teilweise noch erhaltenen Mauern der Kirchburg zeigen. Im Innenraum sind vielfältige historische Schätze zu bestaunen: das große Triumphkreuz aus dem 13.Jh., ein kleiner romanischer Taufstein sowie ein Dominikanerstammbaum.

Die heutige Kirche wurde nach den Plänen des Architekten Klomp im Jahre 1900 im neuromanischen Stil errichtet, nachdem sie zuvor durch einen großen Brand vernichtet war. Vor der Kirche wurde nach dem 1.Weltkrieg eine Kapelle zum Gedenken der Gefallenen errichtet.

Unser Ortsführer Herr Gramann zeigt uns noch einen kleinen Platz hinter der Kirche, wo vor etwa 300Jahren die Kanonen standen und Ankum bewachten. Auch heute noch wird die Tradition gepflegt und an besonderen kirchlichen Festtagen kommen ehemalige Ankumer Bürger, die sog. Kanoniere zusammen, machen ein Feuer, geben Schwarzpulver dazu und lassen die Kanonen böllern.

An dieser Stelle der Führung ist es Zeit für einen kleinen Umtrunk: Herr Gramann hat für jeden ein kleines Fläschchen „Ankumer Dömchen“ entweder als Likör oder Kräuterlikör mitgebracht. Und weil es nun schon 11.00Uhr ist, lassen wir uns diesen Tropfen schmecken.

Weiter geht unser Weg zum Rathaus, vor dem wir den Ankumer Dorfbrunnen bewundern. Ringsherum kann man die Bauernschaften ablesen, aus denen sich Ankum heute zusammensetzt: Aslage, Brickwedde, Druchhorn, Holsten, Loxter Ort, Rüssel, Tütingen und Westerholte. In der Mitte des Brunnens sieht man einen Ankumer Gastwirt, der einem Handelsreisenden die Bedeutung des „Ankumer Quitt“ erklären will. Der schlitzohrige Ankumer kommt dem Fremden bei seiner Erläuterung so nah, dass er ihm ins Ohr beißt. Damit soll eine besondere Pfiffigkeit der Ankumer zum Ausdruck gebracht werden.

Nach diesen vielen interessanten Informationen über Ankum treten wir den Rückweg zu unserem Ausgangspunkt an. Im Sporthotel wartet eine leckere Suppe auf uns, die einen schönen Abschluss unserer Ausflugfahrt bildet.

Bericht: Ursula & Wolfgang Rose  Fotos: Hubert Hagedorn