Horstkamp, Horstmann, Wallenhorst

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Straße verweist auf alte Flurbezeichnung

Wallenhorst
Die Straße Horstkamp erschließt genau wie Am Heerweg eine stark verdichtete Reihenhaussiedlung westlich der Umgehungsstraße B 68. Horst Seehofer dürfte kaum als Namenspate in Frage kommen. Von einem Adler- oder Habichthorst ist auch nichts zu sehen. Wie kommt also der Horst hier hin?

Den Namensbestandteil „Horst“ treffen wir auch im Ortsnamen Wallenhorst an. Die erste Erwähnung der „villa Wallonhurst“ kennen wir aus der Urkunde aus dem Jahre 851, die die Überführung der Gebeine des Heiligen Alexander nach Wildeshausen via Wallenhorst, die sogenannte „translatio sancti Alexandri“, zum Gegenstand hat. Erster Hinweis: Horstkamp scheint ein sehr alter Name zu sein, der mit der Erstbesiedlung im heute so bezeichneten Alten Dorf zusammenhängt.

Meyerhof als Ausgangspunkt

Der „Horst“ ist als „Reiswerk und Gestrüpp im Zusammenhang von bewachsener Anhöhe über niedrigem Sumpfland“ zu deuten, klärt uns Siedlungsforscher Werner Delbanco in der Ortschronik auf. Der erste Namensteil geht auf „wal = Kolk, Pfuhl, Wasseransammlung“ zurück. Der Erbkötter „Wallenhorst“ im Süden der alten Besiedlung ist zwar Träger des Ortsnamens, kann aber nicht als Urhof von Wallenhorst angesehen werden, denn Erbkotten sind vorwiegend erst im 14. und 15. Jahrhundert gegründet worden. Ausgangspunkt der Siedlungsentwicklung in Wallenhorst dürfte der Meyerhof sein, der in die sächsische Zeit zurückreicht. (Weiterlesen: Mehr Straßenkunden aus der Region lesen Sie im NOZ-Themenportal.)
Ackerland heute überbaut

Zu den sehr alten Höfen gehört weiterhin der Hof Burmeister, dem am Rande der Besiedlung eine Ackerfläche nahe dem Erbkotten Wallenhorst gehörte. Sie trug die Bezeichnung „Horst Kamp“. Dieses alte Ackerland ist heute teilweise mit der Bundesstraße 68 und der Franksmannstraße einschließlich der Brücke der Franksmannstraße überbaut.

Neues Dorf

Die heutige Straße Horstkamp und das Gebiet der Reihenhaussiedlung befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft des historischen Flurstücks Horstkamp. Der Horstkamp gab in früheren Jahrhunderten auch dem Markkötter Horstmann den Namen, der westlich dieser Kampfläche angesiedelt wurde und der später bei Entstehen des neuen Dorfes an die heutige Große Straße wechselte.

von Joachim Dierks

Quelle: NOZ vom 6.11.2015