Barenauer Weg führt auch zu den Schlössern Barenaue in Bramsche-Kalkriese

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Der direkte Weg zu Varus

jod WALLENHORST
Im nordöstlichsten Zipfel von Rulle zweigt von der markanten fünfarmigen Kreuzung im Ruller Bruch der Barenauer Weg ab. Er führt zunächst in die zu Bramsche gehören de Bauerschaft Evinghausen und dann weiter, wie es der Name schon andeutet, zu den Adelssitzen derer von Bar in Bramsche-Kalkriese.

Der Barenauer Weg ist Teil einer sehr alten Wegeverbindung von Osnabrück-Haste über Rulle und den Venner Berg bei Evinghausen nach Kalkriese, das mittlerweile zum national und international bekanntesten Stadtteil von Bramsche geworden ist – Varus sei Dank. In Rulle hat diese Nord-Süd-Verbindung verschiedene Namen, von „Häster Berg“ über „Stadtweg“ und „Dörper Damm“ bis zum „Barenauer Weg“. Auf Bramscher Seite trägt sie dann die Bezeichnung „Ruller Straße“.

Lange bevor offizielle Straßennamen vergeben wurden, ist in Protokollen von Ruller Gemeindeversammlungen schon vom „Barenauer Weg“ die Rede, weil der Volksmund ihn so nannte. Markanter Zielpunkt des Weges war halt die Wasserburg Barenaue in Kalkriese.

Die Burg wurde vor 1300 für die Familie von Bar errichtet. Die von Bars gehören zum Uradel des Osnabrücker Landes. Sie stellten seit dem 14. Jahrhundert den Erb-, Landdrosten des Bistums Osnabrück. Prominente Nachkommender verzweigten Familie leben und wirken bis heute im Osnabrücker Land.

Im 19. Jahrhundert genügte die alte Fachwerk-Burg den Ansprüchen der Familie von Bar an Wohnkomfort und Repräsentation nicht mehr. Sie ließ 1857 bis 1862 ein neues Schloss im englischen Landhausstil errichten, das fortan „Neu-Barenaue“ genannt wurde. Einige Hundert Meter Distanz und seit 1914 auch der Mittellandkanal trennen es von der alten Wasserburg, die seitdem „ Alt-Barenaue“ heißt.

von Joachim Dierks

Quelle: NOZ vom 7.8.2015