Bei ihrem letzten Ausflug schaute die Dienstagsgruppe des Heimathausvereins hinter die Kulissen des Osnabrücker Stadttheaters. 42 Teilnehmer hatten sich auf den Weg nach Osnabrück gemacht und wurden von dem Referenten für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Mathis Hagel und seiner Kollegin recht herzlich zu einer Führung im Foyer des Theaters begrüßt.
Was gab es da nicht alles zu sehen? Vom 2. Untergeschoss bis in das 4. Stockwerk blickten wir als Besucher in die Räume, in denen Vorbereitungen für die nächsten Aufführungen getroffen werden. Da gibt es Proberäume, in denen die Schauspieler die erste Schritte eines Schauspiels probieren, den Ballettsaal, in denen die Tänzer für eine Aufführung trainieren, einen Chorsaal, in dem der Theaterchor für Opern, Operetten und Musicals seinen Part einstudiert. In der Requisite sahen wir alle Gegenstände, mit denen ein Theaterstück ausgeschmückt wird, von der Weinflasche bis zur Blumenvase, von der Brille bis zum Kopfschmuck. Uns wurde sogar das Rezept zur Herstellung von Theaterblut verraten.
In der recht kleinen Kostümwerkstatt saßen fleißige Näherinnen und präparierten Kostüme für die nächsten Aufführungen. Besonders interessant war auch die Perückenwerkstatt. Hier werden teils neue Perücken hergestellt oder vorhandene umgearbeitet oder mit Lockenwicklern versehen und für die nächsten Stücke aufgehübscht. Wir erfuhren, dass z.B. zur Herstellung von Barockperücken Büffelhaare benötigt werden, die wie man sich denken kann sehr kostspielig sind. In weiteren Räumen bewunderten wir einen riesigen Fundus an fertigen Kostümen.
In der Kulissenwerkstatt werden die Kulissen nicht nur hergestellt, sondern für mehrere parallel laufende Aufführungen so aufbewahrt, dass sie in kurzer Zeit zugänglich sind und auf- und abgebaut werden können.
Eine besondere Rolle bei einer Aufführung spielt die Inspizient/in. Sie oder er verfolgt den Ablauf hinter den Kulissen und sorgt dafür, dass alle beteiligten Künstler zur richtigen Zeit auf der Bühne erscheinen.
Herr Hagel kam bei seiner Führung auch immer wieder auf die geplanten Sanierungsarbeiten des Theaters zu sprechen. Sie seien nötig, weil z.B. die Technik noch aus den 80er Jahren stamme und der Brandschutz nach den heutigen Bestimmungen kaum gewährleistet sei. Auch die Lüftungsanlage für viele Räume im Inneren ohne Fenster sei marode. Um ein fünf-Sparten-Theater (Schauspiel, Musiktheater, Tanztheater, Kinder/Jugendtheater, Konzert) für die Bevölkerung auch in Zukunft zu erhalten, müsse viel investiert werden.
Unser Eintrittsgeld von 10,- € für die Führung wird als Spende für das Schülerprojekt „Oskar“ verwendet.
U.&W.Rose