Nachlese zur Hauptversammlung

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Bereits zum 29. Mal trafen sich die Mitglieder des Heimatvereins „Hollager Hof v. 1656“ zur Jahreshauptversammlung. Von den 350 Vereinsmitgliedern waren allerdings nicht alle anwesend, aber  an den eingedeckten Tischen sorgten  immerhin gut 60 Personen für eine angenehme Fülle. Als Vereinsvorsitzender begrüßte Stefan Gutendorf die Versammlung und erkundigte sich, ob alle „gut sitzen“ würden.

Diese Frage war schnell begründet, denn alle saßen  – eine Premiere  –  auf nagelneuen Stühlen. Die Anschaffung war notwendig geworden, weil die über 25 Jahre alte bisherige Bestuhlung nicht mehr alltagstauglich war. Des weiteren berichtete Gutendorf über den bevorstehenden Einbau einer neuen Schließanlage im Heimathaus, da man derzeit eine Vielzahl von Schlüsseln im Umlauf habe und insbesondere Gäste momentan nahezu alle Räume betreten können, was nicht immer gewünscht sei.

Auch die Ton-Anlage (Mikrofon u. Lautsprecher) auf der Diele des Hause wird  in naher Zukunft eine Erneuerung erfahren, so dass zukünftig auch Träger von Hörgeräten einen sauberen O-Ton auf ihre Ohrmuscheln bekommen.

353 Mitglieder hat der Verein per Stichtag, Abgänge und Zugänge glichen sich im Berichtszeitraum aus.  Es gibt allerdings vereinzelt noch eine Gemengelage, die aus der Zeit vor der Vereinsfusion herrührt. Das sind die „sogenannten Familienmitgliedschaften“, die es nach der Satzung eigentlich nicht geben sollte, d.h. es gibt ein eingetragenes Vereinsmitglied und einen Ehepartner/Partner, der/die ohne konkrete Datenlage am Vereinsleben teilnimmt.  Der Vorsitzende führte dazu aus, dass in diesen Fällen die  Kommunikation (Gratulationen zu Geburtstagen, Ehrungen für die Vereinszugehörigkeit, Stimmrecht in der HV, die persönliche Ansprache etc.) infolge fehlender Informationen nicht möglich ist. Wichtiger noch kann zudem ein fehlender Versicherungsschutz im Rahmen von Vereinsaktivitäten sein.

„Es soll zukünftig niemand aus dem Vereinsleben ausgeklammert werden, alle sind gerne gesehen“, beteuerte Stefan Gutendorf, und doch war sein Credo nicht zu überhören: „Man möge doch im Einzelfall angesichts der Fakten darüber nachdenken, ob mit einem Aufnahmeantrag die Situation der Betroffenen „Mitglieder“ auf eine sichere Basis gestellt werden kann. Der Jahresbeitrag von 13,00 € sollte eigentlich kein unüberwindbares Hindernis sein.“

Reinhard Kruithoff berichtete als stellv. Vorsitzender über die vielfältigen Vereinsaktivitäten des vergangenen Jahres, wobei er seinen diesjährigen Schwerpunkt auf die Wanderveranstaltungen und die Fahrten der Dienstagsgruppe legte. Im Jahr 2018 wurden 26 Wanderungen durchgeführt, bei denen 421 Wanderer/innen 4.685 Wander-km zurückgelegt haben.

Die Vereinsführung dankte allen Mitgliedern für ihre Besuche der Veranstaltungen und auch für die aktiven und helfenden ehrenamtlichen Hände im Hintergrund.

Neben dem handlichen halbjährigen Programm-Flyer können alle zukünftigen Veranstaltungen  sowie die nahezu lückenlosen Berichte darüber auch auf der Homepage des Vereins verfolgt werden. Dafür ist lediglich ein Internet- Anschluss und ein PC bzw. Tablet erforderlich.

„Finanzminister“ Nico Bender-Nietfeld stellte dann seinen Finanzreport vor. Optisch war die Finanzlage per 31.12.2018 durchaus vorzeigbar, denn die vorgenannten Investitionen werden alle erst in 2019 zu Buche schlagen. Die Kassenführung selbst hatten die Buchprüfer des Vereins tadellos und vollständig vorgefunden, obwohl sie beim Prüfungsvorgang von Nico weder mit Kaffee noch mit Kuchen beeinflusst worden waren 🙂 . Es erfolgte die Entlastung des Vorstandes.

Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden die Jubilare mit 25- und 30-jähriger* Vereinszugehörigkeit geehrt. Von 19 Jubilaren wurden die 5 Anwesenden ( Alois Menkhaus, Martin Wulftange, Joachim Paech, Walter Frey und Alfons Schöer) mit einer Urkunde durch die Vereinsführung beglückwünscht.

Die traditionelle Ehrung der Mitglieder, die durch besonders viele Wanderkilometer in 2018 die Bedingungen für ein Wanderabzeichen des Deutschen Wanderverbandes ( ist dem Sportabzeichen gleichgestellt) erfüllt haben, konnte leider nur als „Trockenübung“ vorgenommen werden. Sie wird spätestens beim Linde vermessen nachgeholt. Aufgerufen wurden für….

das Wanderabzeichen in Bronze:

  • Monika Kruithoff für 247 km
  • Reinhard Kruithoff für 201 km
  • Mechtild Bartke für 263 km

für das Wanderabzeichen in Gold

  • Arnold Dördelmann für 261 km
  • Anneliese Frey für 259 km
  • Anneliese Timmermann für 297 km
  • Walter Frey für 297 km

Leider hatte es der Verband nicht geschafft,  die im Dezember 2018 übermittelten Daten in Abzeichen und Urkunden zu verwandeln. Vor Krankheit sind eben auch bundesweit agierende Verbände nicht geschützt.

Nach dem offiziellen Teil übernahm dann Ernst Liening-Ewert vom Imkerverein Wallenhorst als Referent die Rostra. Er beleuchtete mit seinen Ausführungen die Frage, „Ist das Heimathaus als Bienenstandort geeignet“?

Man kann fast sicher sein – so Liening-Ewert – , dass am Heuerhaus in der Barlage nach seiner Errichtung im Jahre 1656 Bienenkörbe gestanden haben und zum heutigen Heimathaus, als Wiederaufbau aus dem Jahre 1995, würden Bienen auch gut passen.

Allerdings wäre zu bedenken, da Bienen einen optimalen Futterradius von knapp 500 Meter um ihren Stock (Beute) haben, dass sich in diesem Bereich auch genug Futterquellen für 100 – 200-tausend Bienen finden lassen. Bienen fliegen zwar auch mehrere Kilometer weit, auf der Suche nach Nektar und Pollen, allerdings verbrauchen sie dabei mehr Energie als sie nach Hause transportieren können.

Das heutige Problem in der Bienenhaltung seien die fehlenden Blühpflanzen. Es gibt keine blühenden Wiesen und Wegränder mehr, weil zu viele „Unkraut“-Vernichtungsmittel eingesetzt werden, nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch durch die Gemeinden.

Dr. Ansgar Erpenbeck

Als Co-Referent erläuterte Dr. Ansgar Erpenbeck vom Imkerverein Osnabrück zum Abschluss der Veranstaltung anhand einer Beamer-Präsentation auch die volkswirtschaftliche Bedeutung der Honigbienen, die mit ihrer Bestäubungsleistung für 60 – 80% der Obsterträge sorgen, je nach Obstsorte. Diesen Job können Hummeln allein schon wegen ihres geringen Aufkommens überhaupt nicht übernehmen, was von einigen Zeitgenossen als Lösung propagiert wird. Anhand einleuchtender Zahlen konnten sich die Anwesenden von der Wichtigkeit der Bienen jenseits der Honigproduktion überzeugen.

Hätten wir am Heimathaus Bienen, sie würden sich im Bauerngarten, auf der Streuobstwiese, im Steinbruch und im Garten des Chronisten vermutlich ziemlich wohl fühlen.

* ein30-Jähriges Jubiläum bei der 29. Jahreshauptversammlung ist nur dann möglich, wenn der Jubilar aus dem ehemaligen „Heimat- und Wanderverein Hollage“, (gegründet 1964 und fusioniert 2017), stammt.

siehe auch: NOZ v. 17.03.2019 von Joachim Dierks