Freies Spiel der Saxofone

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Sorgten für ein ausverkauftes Hollager Heimathaus: das Ruller Saxofon-Trio. Foto: Elvira Parton

Ruller Trio spielt vor begeistertem Publikum im Heimathaus Hollager Hof

vdb WALLENHORST.
Ausverkauft war das Konzert des Ruller Saxofon-Trios am vergangenen Sonntag im Heimathaus Hollager Hof. Mehr als 120 Gäste füllten den Saal bis in die letzte Ecke. „Wir haben mit etwa 80 Interessierten gerechnet, wenn überhaupt“, verriet Moderator Peter Papke.

Aus allen möglichen Winkeln organisierten die Veranstalter Stühle, man rückte zusammen und schuf Platz, wo noch Platz zu schaffen war. Als um 17 Uhr die ersten Klänge der Eröffnungsmusik „High Kick“ vom englischen Komponisten Colin Cowles durch den Raum tönten, hatte jeder seinen Platz gefunden, und die Zuhörer lauschten gespannt den Darbietungen der Musiker. Der Konzertabend stand unter der Überschrift „Saxofone und  mehr…“ und versprach in der Ankündigung Melodien aus Schlager,  Volksmusik und Klassik – bunt gemischt – mit dem Ruller Saxofon-Trio, begleitet von Heinz Staarmann am Keyboard. „ Das ist unser erster großer Auftritt in dieser Zusammensetzung“, sagte Fritz Baier vom Saxofon-Trio und ergänzte: „Bisher haben wir eher auf Geburtstagen, Kunstausstellungen oder Kulturveranstaltungen gespielt. Und dann auch ohne Begleitung am Keyboard.“ Auf Wunsch von Heinrich Maßbaum, dem Kulturbeauftragten und stellvertretenden Vorsitzenden des Heimat- und Kulturvereins „Hollager Hof“, entschloss sich das Trio vor gut einem halben Jahr, einen eigenen Konzertabend zu gestalten, und folgte damit den Wünschen ihrer Zuhörer.

Mit dieser rasanten Entwicklung von Hobbymusikern zu einer richtigen Band rechnete vor fünf Jahren noch niemand. Aus reiner Freude am Saxofonspiel haben sich Horst Schawe, Fritz Baier und Werner Tewes 2008 zum Ruller Saxofon-Trio zusammengefunden. „Damals saßen Werner und Horst bei Nieporte in Rulle am Tresen und gingen in die dritte Halbzeit. Dabei kam raus, dass auch Fritz Baier nach Jahren wieder Saxofon spielt. So war die Idee zum Trio geboren“, verriet Papke die Entstehungsgeschichte der Gruppe und gewährte dem Publikum einen Blick hinter die Kulissen. Er lockerte mit solchen Anekdoten die musikalischen Darbietungen auf und sorgte für heitere Stimmung. Zu jedem Musiker des Abends wusste Papke etwas zu erzählen. So verriet er, dass Schawe erst durch seine Frau motiviert wieder das Saxofon zur Hand nahm, Tewes seine damalige Flötenlehrerin heiratete, die ihm heute noch die Töne beibrächte, und auch aus der musikalischen  Vergangenheit von Staarmann und Baier konnte er berichten. So gelang es, gleichermaßen dem Moderator und den Musikern, im gekonnten Zusammenspiel das Publikum nach nur wenigen Stücken für sich zu gewinnen. Swing-, Klassik- und Oldie-Medleys, Stücke von Gerald Marks bis Ludwig van Beethoven ernteten  nachhaltigen Applaus.

„Bravo, bravo“, hieß es immer wieder aus dem Publikum, und als das vielfältige Programm  eine  spontane Wende nahm, ließen sich die   Zuhörer ganz bewusst darauf ein. „Wir wollen jetzt gemeinsam singen“, so Baier, und dann schallten mehr als 120 Stimmen durch das Heimathaus: „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? Sie fliegen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen mit Pulver und Blei. Die Gedanken sind frei.“

Und im vierstimmigen Kanon: „Trara es tönt wie Jagdgesang, wie wilder und fröhlicher Hörnerklang.“

Am Ende des Konzertabends bedankte sich das Publikum mit lautem Applaus  und forderte Zugaben, die die Musiker mit Freude gaben. „Ich bin zwar auch nur Laie, aber das war wirklich toll“, sagte Franz Kleeve aus Rulle. Auch Josef Pott, Vorsitzender des Heimatvereins, zeigte sich beeindruckt von der Atmosphäre. „Ich kann das in Worte nicht fassen.“

Quelle: NOZ vom 30.10.2013