Mal miteinander, mal gegeneinander
Kalkrieser Museumsleiterin auf der Generalversammlung des „Hollager Hofes“
Wie viel Hollager wohl an der Entscheidungsschlacht des Jahres 9 n.Chr. in der Kalkrieser Nachbarschaft gegen die römische Besatzungsmacht teilgenommen haben, wäre doch eigentlich interessant zu Wissen. Daraus wird natürlich nichts, schließlich ist ja nicht einmal bekannt ist, ob Hollage damals überhaupt schon Hollage hieß. Was den Vorstand des Heimathauses natürlich nicht davon abhielt, das Jahresprogramm 2009 auch im Zeichen des Jubiläumsjahres „2000 Jahre Varusschlacht“ zu gestalten.
Zum 19. Mal hatte Vorsitzender Josef Pott zur Jahreshauptversammlung in den „Hollager Hof“ eingeladen und konnte ein volles Haus begrüßen. Neuwahlen standen nicht an, insofern war der formelle Teil des Abends zügig erledigt. Kassenwart Siegfried Wulftange dokumentierte erneut den vernünftigen und ordnungsgemäßen Umgang mit dem Gelde, wogegen auch die Kassenprüfer Helmut Kühl und Josef Kohlbrecher nichts einzuwenden hatten.
Josef Pott ließ das abgelaufene Jahr Revue passieren. Durch die gutbesuchten Veranstaltungen des Vereins in Verbindung mit einem regelmäßigen, darüberhinaus reichenden Angebot wie den „Weight Watchers“, der Tai Chi – Gruppe, einer Musikgymnastikgruppe usw. war das Haus erneut gut ausgelastet. Besonders verwies der Vorsitzende auf die kommenden Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr. Unter anderem wird die Grabungsleiterin aus Kalkriese, Fr. Dr. Wilbers–Rost am 23.4.09 im Heimathaus zu Gast sein.
Eine fundierte, auch inhaltliche Einstimmung auf die Veranstaltungen rund um das Kalkrieser Schlachtfeld gab die Leiterin des Museums Kalkriese, Frau Heidrun Derks als Vertreterin von Dr. Rottmann. In einer anschaulichen Präsentation bekamen die Zuschauer Einblick in die Vielzahl der Aktivitäten, die das Museum in Kalkriese arbeitsteilig mit dem Lippischen Landesmuseum sowie dem Römermuseum in Haltern organisiert.
Neben wissenschaftlichen Symposien, speziellen Musikaufführungen, Sonderausstellungen, Grabungsprojekten und vielem mehr empfahl die Expertin die Fahrtmöglichkeit auf einem original nachgebauten Römerschiff im Sommer auf dem Mittellandkanal. Mit dem ausdrücklichen Hinweis auf rechtzeitige Reservierung, da sich dieses Schiff bislang als absoluter Publikumsrenner erwiesen habe. Inhaltlich war jedenfalls zu erfahren, daß dass bisherige Bild von den besonders heimtückischen und grausamen Germanen so wohl nicht zutrifft, sondern durchaus wechselnde Beziehungen zwischen dem römischen Imperium und den unterworfenen bzw. noch zu unterwerfenden Völkern bestanden haben. Mehr darüber demnächst – in Kalkriese.
La.