Gitarrenmusik Südamerikas, interpretiert auf einer Gitarre, die von einem Oldenburger Meister gebaut wurde, von einem erstklassigen Solisten aus Lingen, der in seiner Kindheit Hollager war und hier das Fahrradfahren lernte: Im Heimathaus an der Uhlandstraße gab es sonntägliche Kurzweil – und unglaublich schöne Musik.
Zugegeben: Wer in Erwartung heißer Flamencorhythmen in den Hollager Hof gekommen war, mußte sich zunächst eine wenig umstellen. Denn es waren eher ruhige, besinnliche Themen, mit denen Peter Löning sein Publikum entführte. Allerdings auf eine so virtuose Art voller Nuancen, die schon zu Beginn des Konzertes von der Meisterschaft des Künstlers zeugte. Der mit unglaublicher Fingerfertigkeit ein ganzes Jahrhundert südamerikanischer Hoffnung, Freude, Ausgelassenheit und Ernsthaftigkeit wiederspiegelte, ohne eine einzige Note auf dem Papier zu benötigen. Menschliche Grundbedürfnisse also, die wohl überall auf der Welt gleich sind.
Das konnte man auch am Hollager Publikum sehr gut sehen. Vom Jugend – bis ins Seniorenalter waren alle Generationen vertreten. Und es gab niemanden, den die Musik nicht auf seine Art berührte. Kompliment.
FJL.