Beschreibung der Innenräume des Heimathauses, von der Herdstelle aus gesehen.
Hier, wo ich jetzt stehe, war früher der Platz der Hausfrau. Von hieraus beaufsichtigte sie das Herdfeuer, das Vieh und die Kinder. Von hieraus hatte sie alles im Auge und sorgte dafür, dass alles seine Richtigkeit hatte. Diese Stelle gehört zum Flett. Das Flett liegt zwischen den beiden Seitentüren rechts und links des Hauses.
Über mir befindet sich der Wiemen. Dort wurden früher die Würste und der Schinken aufgehängt. Von der frischen Wurst tropfte das Fett nach unten und wurde in kleinen Schälchen aufgefangen, es durfte ja nichts verloren gehen. Wenn dann jemand aus Versehen in das Schälchen trat, hatte er ins Fettnäpfchen getreten. Diesen Ausdruck verwenden wir noch heute, wissen aber oft nichts über den Ursprung.
Vorne rechts befand sich die Milchkammer. Eine alte Zentrifuge sehen wir auf der Hiele. Vorne links war eine Schlafkammer. Der Platz reichte gerade für ein Bett, eine Kommode und einen Stuhl. Die Kleider wurden an Haken aufgehängt. Linker Hand auf der Diele standen die Kühe. Rechter Hand waren die Schweine und darüber auf der Hiele die Hühner untergebracht. Dort wo die Balken etwas höher angebracht sind, stand das Pferd.
Hinter mir waren die Wohnräume, dat Achterkiärm. In der Mitte die Stube. Von dort aus ging es rechts in die Schlafkammer. Hier stand früher noch der sogenannte Durk. Also eine Schlafs tatt mit Stroh und eine Klappe zum Zumachen. Von hier aus konnte man durch ein Kläppchen auf die Diele und nach dem Vieh sehen. Das linke Zimmer war die Spinnstube. Dort stand das “ Würkgestell“. Es gab dann noch eine sogenannte „Upkamer“.
Dort lagerte Getreide. Heute ist in diesem Raum unser Archiv untergebracht. Über mir befand sich der Heuboden. Die Bretter waren nicht so dicht wie heute. Es kam schon einmal vor, dass es von oben auf den Tisch tropfte. Dann hatte die Katze gerade ihr Geschäft gemacht. Heute wohnt dort das Hausmeisterehepaar. Das kümmert sich um Haus und Hof und besonders um den schönen Bauerngarten und sorgt mit dafür, dass wir uns heute hier richtig wohlfühlen können.