„Die Gartenkunst in das rechte Licht rücken“

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DAS BAROCKE „LUSTSTÜCK“, das beim Schloss Gesmold im Jahr 1998 wieder angelegt wurde, betrachteten (von links) Ausstellungsleiter Heinrich Maßbaum, Gisela von Bock und der Vereinsvorsitzende Josef Pott. Foto: Ursula Holtgrewe

Neue Ausstellung im Hollager Hof

Wallenhorst (gre)
Niedersachsen sei ein reiches Bundesland – zumindest hinsichtlich der mehr als 1000 Gärten, die als Denkmäler eingetragen sind, sagte Gisela von Bock, stellvertretende Vorsitzende der niedersächsischen Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten. Sie eröffnete im Heimathaus Hollager Hof die Ausstellung „Historische Gärten in Niedersachsen“, die an den nächsten drei Wochenenden geöffnet ist.

„Die Präsentation soll die Gartenkunst ins rechte Licht rücken. Ich hoffe, dass die Ausstellung das Herz der Gartenfreunde höher schlagen lässt“, begrüßte Josef Pott, Vorsitzender des Vereins Heimathaus „Hollager Hof“, die Gäste, bevor er das Wort Gisela von Bock überließ und die Musik der Kreismusikschule.

Die Schau befasst sich mit Naturräumen vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Allerdings sollte sich der Besucher darauf einstellen, dass die alten Karten und Stiche sowie Sanierungsbeispiele auf den 44 Schautafeln nicht eins zu eins in Siedlungsgärten umzusetzen sind. Einst konzipierten die Gärtner großdimensionale Anlagen auf mehreren Hektar. „Alleen, Teichflächen und Baumsilhouetten regen das Auge an und bieten Entspannung  zugleich“,  beschrieb Gisela von Bock die Vielfalt der Refugien, in denen Adelige und später auch andere Entspannung fanden.

Ob  barocke  Residenz-, Kloster-, Kur- oder Stadtgärten – ihre Erhaltung als Kulturgut bedarf ein enormes Maß an Energie. „Gerade den Privatleuten fehlt es heute an Zeit, Kraft und Geld“, so die Referentin. Um den Verfall der Gärten und damit einen Verlust von Geschichte zu verhindern, schreite die Gartendenkmalpflege ein, die von der Stiftung ihrer Gesellschaft unterstützt wird. Sie nimmt sich kleinerer Objekte in historischen Gärten an und fördert die Restauration von Brunnen, Gewächshäusern und Gartentoren. Schon dadurch nehmen die Gärten im Bewusstsein der Menschen wieder einen Platz ein. Ohnehin: Das Interesse  an der Gartenkultur wachse, sagte  Gisela von Bock.

Diesen Trend möchte die Ausstellung weiter fördern.

Die historischen Gärten sind im Hollager  Hof,  Uhlandstraße 20, von 14 bis 18 Uhr an den kommenden drei Wochenenden, Samstag, 26. Februar, 5. und 12. März sowie Sonntag, 27. Februar, 6. und 13. März zu besichtigen.

Quelle: NOZ 2005