Linde am Hollager Heimathaus gedeiht gut

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Jährliche Zuwachsermittlung

jod WALLENHORST
Der 24. Juni ist der Tag des heiligen Johannes gleich nach der Sommersonnenwende. Und es ist traditionell der Tag der Hoflinde. Die Leute vom Heimathausverein laden seit 16 Jahren ihre Mitglieder zum feierlichen Akt der Zuwachsermittlung ein. Man will ja schließlich sehen, ob die nach der Rekonstruktion des alten Hauses an diesem Standort neu gepflanzte Winterlinde auch gut mit dem Hollager Sandboden zurechtkommt.

„In Hollage wächst nur Gutes – wir behandeln sie liebevoll und pfleglich, sodass sie beständig wächst und gedeiht“,  erklärte der Vorsitzende Josef Pott.  Als Beweis verlas er das Vermessungsprotokoll: In der Höhe legte der Baum seit Johanni 2013 exakt 30 Zentimeter auf jetzt 9 Meter zu, während der Stammumfang in einem Meter Höhe gemessen, von 53 auf 59 Zentimeter anwuchs.

Der Vermessungsakt selbst fand zuvor in kleiner Besetzung statt, weil es das Publikum wegen des Regenwetters vorzog, im Heimathaus zu bleiben. Da aber Bürgermeister und Bürgermeister-Kandidat, Ulrich Belde und Stefan Düing, der Vermessung beiwohnten, könne man dieses Ergebnis als amtlich bestätigt in das Inventarbuch aufnehmen, erklärte Pott.

Wegen der häufigen Regenschauer hatten auch das Musikkorps Herold Pye und der Männergesangverein „MGV Gemütlichkeit“  im Heimathaus Aufstellung genommen. Die Blaskapelle unter Sabrina Flottemesch war  von der Lautstärke her auf Open-Air-Bedingungen eingestellt. In der  engen   Räumlichkeit musste sie nun auf piano umschalten, was auch überwiegend gelang. Der MGV unter der Stabführung von Jan Elster trug ebenso wie die Kapelle zur heiteren Stimmung des Sommerfestes bei, wobei die Männer einmal mehr zeigten, dass sie mit flotteren Stücken wie „AI ways look on the bright side of life“ genauso gut zu rechtkommen wie mit klassischem Liedgut. In dieser Kategorie durfte natürlich „Am Brunnen vor dem Tore“ nicht fehlen, das Lied, in dem sich alles um den Lindenbaum dreht.

Auch an die Wissensvermehrung war gedacht. Gartenbau-Professor und Ehren-Vorstandsmitglied Hans Kohstall referierte über den „Baum des Jahres 2013″, den sehr selten gewordenen Wild-Apfel. Aber auch das nicht nur bierernst, sondern mit heiteren Zwischentönen. Das knorrige Stammholz sei bei Holzkünstlern beliebt, aber mit den mickerigen Äpfeln sei es nicht weit her. „Wenn Eva dem Adam eine Frucht von unserem heimischen Wild-Apfel gereicht hätte, wäre er sicher nicht darauf hereingefallen“, meinte der Professor.

Quelle: NOZ vom 28.6.2014