Hightech Bodenbearbeitung

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Mit 48 Personen an Bord sind wir schon eine der größeren Besuchergruppen, die sich das Werk des Landmaschinenherstellers Amazone in Hasbergen-Gaste ansehen wollen. Helmut hat uns mit dem Bus hergefahren und wir werden von einem Amazone-Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit empfangen und per Beamer-Show mit den wichtigsten Firmendaten vertraut gemacht.

Das Familienunternehmen, gegründet 1883 von Heinrich Dreyer hat auch international eine gute Reputation. Von 457 Mio. Euro Jahresumsatz entfallen 80% auf den Auslandsmarkt und 20% auf Deutschland und Österreich.  Beschäftigt sind 1850 Mitarbeiter (130 Auszubildende) an 8 Werksstandorten und ebenso vielen Repräsentanzen im In- und Ausland. In Gaste sind knapp 400 Mitarbeiter beschäftigt.
Gefertigt werden Landmaschinen für die Bodenbearbeitung, zur Ausbringung von Saatgut und Spritzgeräte, letztere bis zu einer Arbeitsbreite von 40 Metern. In allen Geräten ist jede Menge Hydraulik und digitale Technik verbaut. Bis auf eine Spritze, die motorisiert unterwegs ist, sind alle übrigen zur Koppelung an einen Traktor vorgesehen. Die werden aber hier nicht gefertigt.

Wir besichtigen im Rahmen einer Führung die Fertigungshallen und sind erstaunt über die Größe des Standortes, der offensichtlich organisch gewachsen ist. Etwa 60% der Teile, die hier verbaut werden, fertigt das Unternehmen selbst. Folglich sehen wir stanzende, fräsende, formgebende Arbeitsschritte aber auch die Oberflächenbearbeitung und die Montage der Maschinen.

Sehr viel Metall aber auch Kunststoffe werden bearbeitet. Fast alle in unserer Gruppe haben einen Kopfhörer auf und lauschen den Ausführungen unseres Begleiters. Weil wir so viele sind, reichen die Geräte nicht für alle, so dass einige (auch der Protokollant) ohne Instruktionen auskommen müssen. Das eröffnet ganz neue Perspektiven. Wir sprechen mit den Mitarbeitern, erfahren Details aus erster Hand und sind folglich immer die letzten, die irgendeine Halle verlassen. Dabei müssen wir höllisch aufpassen, das wir gerade noch wahrnehmen, durch welche Tür der letzte der Hauptgruppe gerade entschwindet. Man kann sich sonst hier gut verlaufen.

Nach so vielen Eindrücken und wechselnden technischen Geruchsvarianten kommt gegen Mittag Hunger auf. Wir sind in der Kantine zum warmen Buffet angemeldet. Als wir einfallen, ist die Kantine mit uns zur Hälfte belegt. Die reservierten Tische reichen nicht ganz. Wir weichen an einen freien Nebentisch aus. Falsch, der ist für die russische Delegation reserviert… eben international. Das Essen ist schmackhaft und der Nachtisch ebenso.

Gestärkt verabschieden wir uns von unserem Betreuer und erfahren, dass gerade heute in Bramsche ein weiteres Montagewerk von Amazone eröffnet wird, verkehrsgünstig an der A1 gelegen. Das zeigt uns, dass es in Gaste schon ein wenig eng wird und Amazone ist weiterhin auf Expansionskurs.
Über die A30 und die A1 geht es zurück nach Wallenhorst, es geht eben nichts über direkte Anbindungen.