Friedensaal und Friedenszentrum

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Heute ist Aprilwetter, und das im Januar. Nieselregen und Wind. Wir treffen uns an der Weltkugel und der Bus bringt uns durch das Schmuddelwetter direkt in das Zentrum der Altstadt von Osnabrück. Unser 2. Vorsitzender Reinhard Kruithoff begrüßt die 42 Fahrgäste, wünscht ein gesundes Jahr 2019 und teilt die Truppe in zwei Gruppen auf. Auf dem Marktplatz stoßen noch 2 separat angereiste Teilnehmerinnen dazu. Wir haben uns die Besuche des Rathauses und Remarque Friedenszentrums vorgenommen.

Im Friedenszentrum, welches sich kostenfrei erkunden lässt, nimmt uns Martin Siemsen in seine Obhut und informiert über den Lebensweg und das Schaffen Erich Maria Remarques. Sicherlich ist das nicht allen so präsent und schon gar nicht die Erkenntnis, in wie viele Sprachen seine Bücher schon zu seinen Lebzeiten übersetzt und gedruckt wurden, gleichwohl sie in der Nazizeit in Deutschland verboten waren. Der Rundgang durch die Ausstellung ist dank des Input durch Herrn Siemsen kurzweilig und interessant und endet am Schreibtisch Remarques, der so manches heutige Büro locker sprengen würde.

Nach einer Stunde Remarque wechseln wir dank Regenschirm einigermaßen trocken in das Osnabrücker Rathaus. Das Haus kennt man zwar, auch von innen, aber es ist doch immer wieder ein besonderes Gefühl, wenn man auf den über 500 Jahre alten Sitzbänken Platz nehmen darf, auf denen schon die Autoren des Westfälischen Friedens von 1648 gesessen haben.

In Münster darf das ebenso alte geschichtsträchtige Gestühl im dortigen Rathaus vom gemeinen Volk nicht besetzt werden. Das wissen wir von der Stadtführerin, die uns professionell und sachkundig durch die Geschichte des Rathauses mit dem Friedenssaal führt. Angefangen hat alles mit Karl dem Großen und bis heute versammeln sich die Ratsmitglieder einmal im Jahr zum Handgiftentag unter dem historischen Kronleuchter aus dem 14. Jahrhundert.

Im Obergeschoss des Rathauses gibt es ein Modell der Stadt Osnabrück in einer Zeit, als die Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen noch in Funktion war. Hier werden wir auf viele Begebenheiten alter Stadtgeschichte durch unseren Guide aufmerksam gemacht. Wer genau hinsieht, erkennt Mauern, Türme und Straßenzüge, die es so heute noch gibt. Zum Schluss noch ein Blick in die Schatzkammer, mit Münzen, Pokalen und Urkunden zum Frieden von 1648, und schon hat uns der Marktplatz wieder.

Die ersten Schritte gehen wir noch trockenen Fußes zum Rampendahl, dann beginnt es wieder zu regnen. Das macht uns aber nichts aus, denn am Buffet ist es warm und trocken, nur das Bier hat die passende Feuchtigkeit.

Gesättigt und zufrieden warten wir später hinter der bischöflichen Kanzlei auf unseren Bus. Und er kommt doch… vielleicht war er zunächst beim Rampendahl vorgefahren um uns abzuholen 🙂 . In den weichen Sitzpolstern schreit alles nach einem Nickerchen. Leider müssen wir in Hollage bald schon wieder raus.