Stolz und gesellig…

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… ein Bildervortrag über Andalusien und seine Bewohner.

Zwei Tage nach Ostern, südspanisches Sommerwetter und Fußball im Fernsehen… das sind denkbar ungünstige Voraussetzungen für einen Lichtbildervortrag auf der Diele des Heimathauses. Der Referent Clemens Kessling war pünktlich und mit ihm etwa 30 Interessierte, die wissenswertes über das spanische Andalusien aus erster Hand erfahren wollten. Kurzweilig wurde es, denn Kessling wusste zu allen Bildern geschichtliche Hintergründe, Anekdoten und eigenes Erleben beizusteuern.

Dass Muslime, Christen und Juden in Südspanien etwa 500 Jahre lang in friedlicher Koexistenz zusammenlebten, war für manchen Zuhöhrer neu und passt so gar nicht in unser heutiges Weltbild. Aber vor den Mauren haben schon die Römer und die Westgoten Spuren in Andalusien hinterlassen. „Manche Urlauber beschränken ihre Eindrücke auf Wasser, Sand und Strand“, so Kessling, „dabei lohnt es sich, Moscheen, Kathedralen und Paläste in den Fokus zu nehmen und auch die weißen Dörfer zu erkunden“. Das macht man am besten per Pferd oder Esel, weil die Straßen für Autos viel zu eng sind. Stolz sind die Andalusier, gesellig und traditionsbewusst. Für die Osterprozessionen leben sie wie hierzulande die Jecken für ihren Karneval.

Sevilla, Cordoba, Granada, Cadiz, Malaga, Nerja, Ronda. Clemens Kessling ließ seine Zuschauer eintauchen in die Kultur und in das pulsierende Leben Süd-Spaniens, nicht ohne einen kritischen Seitenblick auf das Wachstumsfeld Tourismus zu nehmen, welches so manches Fischerdorf in den letzten 20 Jahren in eine Boomtown verwandelt hat. Man muss bei eigenen Erkundungen ja nicht ausgerechnet mit Marbella oder Torremolinos beginnen. Sicher ist jedoch, dass der eine oder andere am heutigen Abend Geschmack auf einen Urlaub in Andalusien bekommen hat. Na dann…