Pünktlich um 9 Uhr starten 17 Personen, erstmalig mit Hörnschemeyer‘s Kleinbus, Richtung Hasbergen zur Töpferei Niehenke. Wir treffen dort noch zwei weitere Teilnehmer und den heutigen Besitzer Bernd Niehenke. Wie erwartet werden wir vom gutgelaunten Bernd herzlich in Empfang genommen.
Es geht auch gleich los mit der Besichtigung. Herr Niehenke ist ein exzellenter Geschichtenerzähler und bringt uns zum Schmunzeln.
Der Uropa Bernhard gründete im Jahr 1895 in Hagen a.T.W. eine Töpferwerkstatt und verlegte diese in 1900 an den Hasberger Hüggel. Vielleicht kommen die vielen Zwerge aus Ton um uns herum auch aus dieser frühen Zeit in der noch Geschichten über die Hüggelzwerge erzählt wurden. Herr Niehenke stellt uns die Frage: „was machten die Menschen ohne Strom am Abend. Richtig, sie saßen beisammen und erzählten Geschichten“.
Zurück zu den Gründerjahren. Es wurde Tongeschirr in warmen Erdfarben produziert, sogenannte „Näpkes“, Kümpkes“ und Tabakspötte“. Doch in den 1920iger Jahren löste Geschirr aus Emaille das Tongeschirr ab.
Der Großvater von Bernd Niehenke baute dann richtige Anlagen zur fast industriellen Produktion von Ton-Blumentöpfen. Dort konnte er auch seine gesamte Kinderschar (7 Söhne und eine Tochter) gut beschäftigen.
In den 1970iger Jahren löste der Plastik- den Ton Blumentopf wieder ab und der Vater und Bernd Niehenke produzierten wieder Tongeschirr. Bis in die heutige Zeit werden Teller, Näpkes und Kümme produziert und verkauft.
Wir dürfen uns an einen reichlich gedeckten Tisch im Obergeschoß setzen und leckere Brötchen mit Wurst und Schinken und Käse verzehren. Um uns herum Tongeschirr.
Zu unserer Unterhaltung treten Bernd Niehenke mit Gesang und Akkordeon und Andreas Wellmann mit E-Gitarre auf. Wir hören lustige Lieder in hochdeutscher und Plattdeutscher Sprache. Die Musik ist wohl auch zum zweiten Standbein für Bernd Niehenke geworden. Es finden regelmäßig auch gut besuchte Konzerte in seinen Räumlichkeiten statt.
Bei guter Stimmung geht es zurück in Richtung Hollage.
Anneliese & Walter Frey