Der Blick aus dem Fenster und dann auf das Thermometer lässt nichts Gutes erwarten. Es nieselt und gerade heute haben wir uns mit Franz Josef Hawighorst zur Themenwanderung in den Königstannen verabredet. Gerade lese ich noch den Vorschlag eines Teilnehmers, den heutigen Termin zu schieben, der mich über WhatsApp erreicht. Zu spät…
Wir fahren zur Hollager Mühle und treffen dort im Nieselregen auf 11 weitere Themenwanderer. Aber wo ist unser Wanderführer mit dem historischen Background? Ein Telefongespräch klärt auf. „Ist das heute“, tönt es fröhlich aus meinem Mobiltelefon. „Komme gleich – zu Fuß – kein Auto“.
Da die Temperatur nicht zum Warten einlädt, holen wir den Nachzügler mit dem Auto ab und dann geht es auf feuchtem Sand hinein in die Königstannen, die bekanntlich zur Preußenzeit gegen die Dünenwanderung hier gepflanzt wurden. Allerdings handelt es sich um Fichten und Kiefern, weniger um Tannen.
Vorbei an den Hügelgräbern, die – wie wir vernehmen – möglicherweise gar keine sind, erreichen wir die Abzweigung zur großen Sanddüne, dem „Tempel“. Hier steht eine Informationstafel, der man viele Informationen zur Entstehung des Gebietes entnehmen kann. Der Regen hat nachgelassen, die Schirme werden eingeklappt und es entspinnt sich eine rege, teilweise kontroverse Diskussion zu den vorgetragenen Thesen.
Dann begeben wir uns auf das ansteigende Terrain, das auf die 20m hohe Düne führt. Kaum zu fassen ist, dass der Wind Sand in dieser Region zu solch massiven Gebilden formen konnte. Heute ist die große Düne komplett bewaldet, so dass der Wind keine Chance mehr hat.
Auf der Düne entlang laufen wir in Richtung Kanal. Vorsicht ist geboten, denn die Wurzeln der Bäume sind glatt. Zwei unserer Mitwanderer stürzen auf diesem Untergrund, zum Glück ohne nennenswerte Folgen. Es hat wieder zu nieseln begonnen, man hört es auf der Kapuze und sieht es auf dem Wasser des Kanals.
Über die Barlager Brücke wollen wir, um den ehemaligen Standort der alten Barlager Mühle zu sehen. Es beginnt zu schneien, kleine weiße Kügelchen setzen sich auf Kleidung und Schirme. An der Brücke scheiden sich die Geister. Der harte Kern dringt ungeachtet der Wetterkapriolen weiter in die Barlage vor, aber der Chronist und 4 weitere Akteure zieht es zum Parkplatz an der Hollager Mühle. Jetzt hilft nur noch ein steifer Grog.