Langsam füllte sich der abgeteilte große Saal im Gasthaus Barlag. Knapp 60 Mitglieder, Freunde und Förderer des Heimatvereins “Hollager Hof” konnte Vorsitzender Stefan Gutendorf an den großen runden Tischen begrüßen. Das jährliche Grünkohlessen zur kalten Jahreszeit hat Tradition und seine Wurzeln bei den Wanderern.
Nachdem die Getränke geordert waren, lag auch schon Grünkohlduft in der Luft und fleißige Hände zauberten Schüsseln und Platten auf die Tische. Alles war bis zum Abwinken da und es mundete ausgezeichnet. Ein Absinken des Geräuschpegels der Tischgespräche weist immer auf leckeres Essen hin.
Nach dem Essen brachte Franz Langelage die Gäste mit seinem Akkordeon musikalisch in Form. Bekannte Lieder zum Mitsingen und Schunkeln gab er zum Besten.
Zum Stichwort “Grünkohlkönig” hatten sich die Organisatoren des Abends etwas einfallen lassen. Eine Wahl wäre zu aufwendig, ein „Ausgucken“ zu banal gewesen und deshalb hatte die Gastronomie auf Anweisung unter einem der eingedeckten Teller das Glückslos „Grünkohlkönig“ versteckt.
Nachdem Stefan Gutendorf dieses Geheimnis gelüftet hatte, schauten alle nach dem Essen unter ihre Teller und …. Hildegard Pohlmann war die Glückliche, die sich fortan mit ‚Ihre Majestät‘ anreden lassen durfte. Sie akzeptierte die Fügung, gab eine Runde Hochprozentiges aus und hielt spontan und sehr souverän eine Ansprache an ihr Grünkohlvolk, in der sie die Vorzüge und Besonderheiten des gemeinsamen Vereinslebens im „Hollager Hof“ besonders hervorhob.
Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo trugen Angela Brüggemann und Erna Richter muntere Geschichten in plattdeutscher Sprache vor. Zwar waren nicht alle Anwesenden gebürtige „Plattdeutsche“, aber dass man z.B. „ohne Führerschein im geklauten Auto“ nicht weit kommt, war auch den Zugewanderten schnell klar.
Zum offiziellen Ende der Veranstaltung sangen alle das „Heimathauslied“, das Anna Sandmann vor vielen Jahren getextet hatte und Stefan Gutendorf fügte danach schon mal gute Weihnachts- und Jahreswechselwünsche an für diejenigen, die man in diesem Jahr vielleicht nicht mehr trifft. Beim folgenden inoffiziellen Teil ging es noch eine Weile weiter, bei guten Gesprächen und ebensolchen Getränken. (Fotos: Lucia Wächter ) makuru