„Piesberg neu entdeckt: Lost Places im Fokus“

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Am  Abend des 20.02.2025 eröffneten wir im „Hollager Hof“ eine Ausstellung, die dazu einlädt, den Piesberg mit neuen Augen zu sehen – nicht als bloßen Berg, sondern als einen Ort voller Geschichten, Geheimnisse und vergänglicher Schönheit.

Stephanie Walla, die sich als Fotografin der Erkundung sogenannter Lost Places verschrieben hat, führt mit ihren Arbeiten in Bereiche dieses markanten Osnabrücker Höhenzugs, die selbst vielen Einheimischen verborgen geblieben sind.

Der Piesberg: Ein Ort im Wandel der Zeit

Der Piesberg ist längst mehr als ein geologisches Phänomen. Er ist ein Archiv der Vergangenheit – geprägt von Industriegeschichte, Steinbrüchen und der ständigen Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur.

Stephanie Wallas Fotografien zeigen,  wie sich die Natur diesen Raum zurückerobert: Moos überwucherte Maschinenreste, durchbrochene Hallendächer, durch die das Licht fällt, und stille Winkel, in denen die Zeit stillzustehen scheint.

Jedes Bild ist ein Zeugnis des Verfalls, aber auch der Resilienz – ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Lost Places: Zwischen Melancholie und Faszination

Was macht diese Orte und auch den Piesberg so faszinierend?

Es ist die Spannung zwischen dem, was war, und dem, was nun ist. Ausstellungen wie diese machen deutlich: Lost Places  –  Verlassene Orte sind wie Zeitkapseln. Sie erzählen von vergessenen Arbeitswelten, von Menschen, die hier einst lebten und wirkten, und von der unaufhaltsamen Kraft der Natur, die alles zurückgewinnen wird.

Stephanie Walla folgt dabei einem Ehrenkodex, der Respekt vor diesen Orten verlangt. Sie dringt nicht ein, zerstört nicht – sie dokumentiert. Ihre Bilder sind keine bloßen Abbilder, sondern Interpretationen einer Atmosphäre, die zwischen Nostalgie und Hoffnung oszilliert.

So zeigt sie uns, dass selbst im Verfall Schönheit liegt – ein Motiv das auch andere Lost-Places-Fotografen in ihrer Arbeit betonen.

Eine Einladung zum Perspektivwechsel

Die Ausstellung fordert uns auf, unsere Umgebung bewusster wahrzunehmen.

Der Piesberg, oft als Naherholungsgebiet genutzt, offenbart hier eine andere Seite: als ein Ort der Besinnung, an dem wir über Vergänglichkeit und Nachhaltigkeit nachdenken können.

Was hinterlassen wir zukünftigen Generationen?

Welche Spuren werden von unserer heutigen Zivilisation bleiben?

Diese Fragen verbinden Stephanie Wallas Fotos mit der „Archäologie der Gegenwart“, wie sie aktuell diskutiert wird. Stefanie Walla hat es mit ihren Worten so formuliert: „Die Natur holt sich mit sehr sanfter Gewalt alles wieder zurück, was wir Menschen vorübergehend geschaffen haben.

Die Fotografien können uns inspirieren, den Piesberg nicht nur als Kulisse, sondern als lebendiges Geschichtsbuch zu begreifen. Jedes Bild ist ein Tor zu einer vergessenen Welt. Vielleicht erkennen wir am Ende:  

Lost Places sind nie wirklich verloren. Sie warten nur darauf, neu gesehen zu werden.

Die Ausstellung ist bis Mitte Juni 2025 während der Öffnungszeiten des Heimathauses „Hollager Hof“ zugänglich. Nutzen Sie die Gelegenheit, den Piesberg in einem ungewöhnlichen Licht zu erleben, nicht als passive Betrachter, sondern als Entdecker. Mitte Juni wird es auch Gelegenheit zum Erwerb der Bilder geben.

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