Stolperfalle in der neuen Mensa der Erich Kästner Schule?

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“Kannst du mal den Schlüssel für unseren Schaukasten zur neuen Schulmensa der Erich-Kästner-Schule bringen”, fragte mich Stefan Gutendorf, Vorsitzender des Heimatvereins Hollager Hof.

Durch den Mensa Neubau musste unser Vereins-Schaukasten vorübergehend weichen. Nun ist er, zwar nicht an alter Stelle, aber direkt neben der Mensa wieder neu aufgestellt worden. Um die Beleuchtung des Schaukastens wieder anzuschließen, müssen die Elektriker den Schaukasten öffnen können. Dafür brauchen sie einen Schlüssel. 

Nichts leichter als das. Ich radel also mit dem Schlüssel zur neuen Mensa und frage mich durch. Die Handwerker machen gerade ihre Mittagspause in der Mensa, die sich offensichtlich in der letzten Ausbaustufe befindet. Ich trete durch die Eingangstür. Mein Blick schweift durch den großzügigen, lichtdurchfluteten Raum auf der Suche nach einem geeigneten Gesprächspartner. Zwei Schritte weiter knalle ich wie vom Dampfhammer getroffen ungebremst auf die Fliesen. Sehr schmerzhaft und direkt aufs Knie.

Nachdem ich mich mühsam wieder aufgerappelt habe, erkenne ich die Wurzel des Übels. Es gibt knapp zwei Schritte hinter der Eingangstür einen Fliesensockel. Die übrige Fläche der gesamten Mensa liegt etw 15 cm tiefer.

Beides ist mit einheitlichen Fliesen ausgeführt und zusätzlich noch im Fugenschnitt gearbeitet. Selbst wenn ich explizit darauf geachtet hätte, was nicht der Fall war, hätte ich diese Stufe, die zum Tritt ins Leere führt,  vermutlich nicht bemerkt. Auch ein absoluter Laie erkennt hier sofort den Planungsfehler, der zwangsläufig zum Unfall durch Sturz führen muss. Die exakt ausgeführten Fliesenarbeiten kaschieren diesen Fehler zusätzlich. Wer denkt sich sowas aus?

Selbst wenn man die nahezu unsichtbare Trittkante mit gelb-schwarzem Trassenband bekleben würde, wäre das wegen der kurzen Entfernung zur Eingangstür keine Hilfestellung, wenn eine Gruppe den Raum betritt. Ich frage mich auch, wo in diesem Fall die Barrierefreiheit bleibt. 

Bisher sorgte das Bauvorhaben „Mensa an der Kästner-Schule“ bei mir wegen des Aufwandes (Überbauung, Kosten, Bauzeit, Nutzen) für Stirnrunzeln, jetzt bleibt es mir wegen meiner schmerzhaften Erst-Begehung vor Fertigstellung zusätzlich in dauerhafter Erinnerung.Meine Empfehlung an den CEO des Projektes: Lassen Sie diese Stolperfalle entschärfen. Mein glückloses Schicksal sollte ein Einzelfall bleiben.

Ich fahre jetzt zur Unfallstelle um mein Knie röntgen zu lassen.                           makuru (Manfred K. Rühmann)

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