Die erste Gemeindeversammlung fand am 14. Januar 1882 statt

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Aus jedem Ortsteil ein Mitglied
Am Anfang 31 Teilnehmer – Colon Gers-Barlag Vorsteher – Rat seit 1946

Mit diesem Beitrag soll beschrieben werden, wie die Gemeinde Hollage sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis hin zur Gebietsreform im Jahre 1972 selbst  verwaltete.

Ausgewertet wurden insbesondere die alten Protokollbücher, die im Jahre 1882 beginnen. Zu diesem Zeitraum haben die jetzigen Generationen noch einen persönlichen Bezug, da das Ende des vorigen Jahrhunderts vielfach von der Großeltern-Generation persönlich erlebt wurde und von daher diese Zeit teilweise noch vom Hörensagen bekannt ist.

„Allgemeines Landrecht“

Hollage war Ende des vorigen Jahrhunderts Teil von Preußen. Für die Landgemeinden galten in Preußen die Bestimmungen des „allgemeinen Landrechts“. Eine Gemeindevertretung, wie sie jetzt der Gemeinderat bildet, kannte das „allgemeine Landrecht“ nicht. Es gab die Gemeindeversammlung und den Vorsteher. Die Gemeindeversammlung bildeten die Besitzer der bäuerlichen Grundstücke. Mit der Landgemeindeordnung von 1891 traten erste Änderungen ein. Sämtliche Gemeindemitglieder bildeten die Gemeindeversammlung. In der Regel hatte jeder Stimmberechtigte eine Stimme. Es war jedoch zu berücksichtigen, dass  „mindestens zwei Drittel sämtlicher Stimmen auf die im Grundbesitz angesessenen  Mitglieder der Gemeindeversammlung fielen“. Die letzte Gemeindeversammlung mit 32 Teilnehmern war in Hollage am 18. September 1919.

Eine gewählte Gemeindevertretung gibt es erstmals in Hollage im Jahre 1919. Am 15. Oktober 1919 waren zur Sitzung der Gemeindevertretung 24 Mitglieder erschienen. Nicht alle Aufgaben wurden vom Vorsteher und seinem Vertreter (Beigeordneter) erledigt. Aus der Mitte der Gemeindeversammlung wählte diese immer wieder Kommissionen zur Erledigung bestimmter  Aufgaben  oder wählte einzelne Mitglieder der Versammlung für bestimmte Aufgaben.

Gemeinde in Ortsteile gegliedert

Dabei wurde im vorigen Jahrhundert und auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Gemeinde Hollage in Ortsteile gegliedert, aus jedem Ortsteil wurde in die Kommission ein Mitglied gewählt.
Ortsteile waren danach:
– Fiestel  –  Dörnte  und Brockhausen – Hollage (Gebiet südlich Hollager Berg) – Nasse Heide – Barlage – Mooralnd und Pingelstrang.

Der Ortsteil Sooswiese wird nur ein Mal, und zwar im Herbst 1922 im Zusammenhang mit der Kartoffelsammlung, erwähnt.Dieses Gebiet zwischen Barlage und Moorland, in dem sich keine Vollerben- bzw. Halberbenhöfe befanden, war wenig besiedelt, es wurde offenbar von den Nachbarortsteilen vertreten. (Fortsetzung nächste Seite)

Quelle: NOZ vom 26.8.2000