Auf ein Vierteljahrhundert stoßen an (von links): Jürgen-Eberhard Niewedde, Michael Schimek, Otto Steinkamp, Josef Pott und Heinrich Maßbaum. Foto: Egmont Seiler Wallenhorst.
Vor 25 Jahren nahm eine Bürgerinitiative ihren Anfang, die sich auf die Fahnen geschrieben hatte, das demontierte Heuerhaus Gers-Barlag von 1656 wiederaufzubauen. Mit Erfolg: Seit 1997 steht das älteste erhaltene Gebäude Hollages neu errichtet an der Uhlandstraße. „Es ist zu einem wichtigen Baustein der Kulturarbeit in unserer Gemeinde geworden“, sagte Bürgermeister Otto Steinkamp (parteilos) auf dem Neujahrsempfang im Heimat- und Kulturhaus .
Er würdigte den ehrenamtlichen Einsatz vieler Vereinsmitglieder, der mit Geld überhaupt nicht zu bezahlen sei. Er blicke gern zurück auf all das, was in den 25 Jahren geschaffen wurde, sagte der Vorsitzende des Trägervereins, Josef Pott, aber das sei kein Anlass, die Hände in den Schoß zu legen. Er skizzierte einige „Baustellen“, die in den nächsten Jahren auf der Agenda des Heimathausvereins stehen, etwa die Herstellung des Erlebnispfads durch die „Hase-Rieselwiesen“ oder die würdige museale Unterbringung der heimatkundlichen Sammlung der Schlepperfreunde.
Auch setze sich der Verein weiterhin dafür ein, dass das Umfeld der „Hollager Steine“ an der Talstraße so hergerichtet wird, dass sie als Naturdenkmal gewürdigt werden können. „Lieber Silber-Jubilar, liebes Heimathaus“ adressierte Fritz Baier von der Sax-Combo den Veranstaltungsort, zwischen dessen rauchgeschwärzten Balken die Ruller Hobbymusiker schon viele gefeierte Auftritte hatten, woraufhin sie das eigens für vier Saxophone umgeschriebene Lied „Happy Birthday to you“ intonierten. Der Vorsitzende des Heimatbunds Osnabrücker Land (HBOL) , Jürgen-Eberhard Niewedde, der sich als Freund der ersten Stunde des Heimathauses bezeichnete, überbrachte die Grüße des HBOL.
Den Festvortrag hielt Volkskundler Michael Schimek, Leiter der bauhistorischen Abteilung des Museumsdorfs Cloppenburg. Er wählte den Balkenspruch aus Psalm 37, der den straßenseitigen Giebel des Heimathauses ziert, zum Ausgangspunkt seiner Betrachtungen zum Erhalt alter Bauernhäuser in Weser-Ems: „Ich bin jung gewesen und alt worden und hab noch nie gesehn den Gerechten verlasen (…)“. Er interpretierte diesen Haussegen voll Zuversicht und Gottvertrauen, der acht Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges eingekerbt wurde, als Aufforderung an uns Heutige, in Denkmalen als „Gedächtnisstützen“ die kollektive Erinnerung an die Lebensweisen der Generationen vor uns zu sichern. Mit dem Heimathaus Hollager Hof sei es vorbildlich gelungen, gelebte Geschichte mit einer sinnvollen neuen Nutzung zu verknüpfen. (Quelle, NOZ: 25.01.2015)