Ein Blick zurück ohne Romantik

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Plattdeutscher Abend mit Schwerpunkt Kornernte – Konzert am Donnerstag

iza WALLENHORST. Zum 13. Mal hieß es „Plattdütske Aumed“ im Heimathaus Hollager Hof. Die Platt-Gruppe des Vereins unterhielt die rund 120 Besucher mit einem ganzen Reigen von plattdeutschen Dönekes und zeigte die Entwicklung der Kornernte im Wandel der Zeit.

Plattdeutsch und Powerpoint, das eine muss das andere nicht ausschließen. Die Hollager zeigten sich am Wochenende durchaus medienkompetent und setzten im ersten Teil des plattdeutschen Abends einen Beamer mit einer Bildpräsentation ein. Die diente zur Unterstützung des – Themas „Köhrdenahden: froher un vandage“, was ins Hochdeutsche übersetzt Kornernte, früher und heute bedeutet. Die zum  Teil historischen Fotos zeigten Menschen und Orte der Umgebung.

Nach einer Einführung von Leni Dierker setzte sich eine ganze Reihe Erzähler mit der Mechanisierung auf dem Land auseinander. Ihre kleinen Geschichten begannen mit dem „Maihen met de Säisen“ (Mähen mit der Sense) und endeten mit „De Maihedesker“ (Der Mähdrescher). In unterhaltsamer Weise wurde das Leben auf dem Land beschworen, das von Erdverbundenheit und harter Handarbeit geprägt war. „Manch einer der Teilnehmer erinnert sich daran, in seiner Jugend unter solchen Umständen gearbeitet zu haben“, berichtete Leni Dierker.
Aber auch die Arbeitserleichterung wurde nicht vergessen, die durch den verstärkten Einsatz von Maschinen geschehen konnte. Fernab von einer Romantisierung der „guten alten Zeit“ erzählten die Geschichten und Fotos vom Wohl und Wehe der Mechanisierung.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stand die Unterhaltung im Vordergrund. Plattdeutsche  Geschichten und Dönekes, Nachdenkliches und Humorvolles. Großen Applaus erhielten die beiden plattdeutschen „Nachwuchskräfte“ Jonas Sandmann (14 Jahre) und seine neunjährige Schwester Hannah für ihre Vorträge. Mit einigen zusammen gesungenen Liedern ging später der stimmungsvolle „Plattdütske Aumed“ zu Ende.

Das Heimathaus Hollager Hof setzt  unterschiedliche Veranstaltungsakzente. Das beweist der Verein am Donnerstag. Dann präsentieren ab 19 Uhr Benno Berlin und Gerrit Loets Schlager und Chansons von Friedrich Hollaender unter dem Titel: „Wir fahren zu. den Eskimos…“

Quelle: NOZ Nov. 2008