Touristenwege berühren die Straßen Hohnweg, Auf dem Hohn und Im Hohn

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Wanderparadies Ruller Hohn

jod WALLENHORST
In Wallenhorst gibt es gleich drei Straßen, die die alte Flurbezeichnung „Hohn“ im Namen führen: Hohnweg, Auf dem Hohn und Im Hohn. Osnabrück versucht, mit Honeburger Weg und Im Hone mitzuhalten, hat dem Hohn aber den Buchstaben „h“ weggenommen, wie überhaupt der nordwestliche Haster Ortsteil Hone ohne das „h“ auskommt. Was hat es mit Hohn/Hon auf sich?

Der Historiker Franz-Joseph Hawighorst vermutet in Hohn/Hon/Hone eine Abwandlung von Hain, also einem kleinen Wäldchen. Die wahrscheinlich erste schriftliche Erwähnung findet sich im Zusammenhang mit dem Adelssitz Honeburg im 14. Jahrhundert. Sie wird als „Burg vor dem Gehölz, welches Hoen oder Pedesberg heißt“, bezeichnet. Damals wurden Piesberg und Hone offenbar als Einheit gesehen. Heute sind beide klar abgegrenzt durch den Einschnitt, in dem die alte Heerstraße nach Bramsche (heute Oldenburger Landstraße/Osnabrücker Straße) verläuft: westlich davon der Piesberg, östlich der Hon, der in Haster Berg und Ruller Hohn übergeht.

Der Ruller Hohn gehört zu den landschaftlich reizvollsten Gebieten, die die Großgemeinde Wallenhorst zu bieten hat. Man erreicht ihn, wenn man das Nettetal beim Gasthaus Knollmeyer verlässt und die steil ansteigende Straße Auf dem Hohn verfolgt. Die Hochfläche weist einen harmonischen Wechsel von Ackerland, Wiesen und Wald auf. Verschiedene Wanderwege kreuzen den Hohn: Mühlenweg, Diva-Walk, Wittekindsweg, Pickerweg und Hünenweg, die zu begehen gerade jetzt im Frühjahr die reinste Freude ist.

Auf der Haster Seite ist Hone vor allem bekannt durch das Kreuz im Hone, den Schmied im Hone und natürlich die Honeburg. Dieser alte Rittersitz hat verschiedene Herren gesehen. Im 14. Jahrhundert waren es die von Eifeler, im 15. Jahrhundert die von Kerssenbrock. Ende des 16. Jahrhunderts  heiratete ein von Böselager ein. Wolfgang von Böselager brachte es 1629 bis zum Bürgermeister der Altstadt von Osnabrück, während Dietrich von Korff, vom Gut Sutthausen zum Neustadt-Bürgermeister erwählt wurde. Beider Glück währte allerdings nicht lange, denn schon 1633 setzten die Schweden sie ab. Der Volkswitz legte dem Böselager diese Worte in den Mund: „Lat susen, latbrusen, ick gah nah’r Honeburg, du nah Sutthusen!“ 1789 heiratete Maria Theresia von Böselager den Königlich Hannoverschen Kammerherren Florenz Ostman von der Leye. Deren Nachkommen sind heute noch die Eigentümer von Gut Honeburg.

von Joachim Dierks

Quelle: NOZ vom 29.4.2016