Der Peddenpohl in Wallenhorst geht auf einen Vollerbenhof gleichen Namens zurück

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Wo die Kröten planschten

jod WALLENHORST

Der Peddenpohl ist eine 600 Meter lange Verbindungsstraße zwischen Ruller Straße und Lechtinger Kirchweg. Er liegt auf Alt-Wallenhorster Gebiet nahe der Grenze zu Lechtingen. Der niederdeutsche Name ließe sich etwa mit „Krötentümpel“ übersetzen.

Eine über die engere Nachbarschaft hinausgehende Bekanntheit erlangte der Peddenpohl in der Großgemeinde als heftig diskutierter Standort einer zukünftigen Sportanlage. Seit Längerem ist im Gesprach, dass die jetzigen Anlagen des TSV Wallenhorst nicht auf ewig im Zentrum bleiben, sondern einer Wohnbebauung weichen sollten. Daneben kennen viele Wallenhorster und Lechtinger den Peddenpohl wegen seines Grünabfall-Sammelplatzes.

Der Straßenname lässt sich nicht direkt auf einen etwa dort befindlichen „Krötentümpel“ zurückführen, sondern er orientiert sich an dem alten Vollerbenhof Peddenpohl, der heute sozusagen an der verlängerten Straße Peddenpohl knapp nördlich der Ruller Straße liegt. Seit drei Generationen ist der Hofname Trimpe. Der letzte Bauer, der den ursprünglichen Hofnamen trug, war Heinrich Peddenpohl. Er war von 1880 bis 1886 und von 1893 bis 1895 Vorsteher der Gemeinde Wallenhorst. Auf dem Ahnenfoto ist er mit seiner Ehefrau Maria und den vier Töchtern abgebildet. Eine der Töchter ehelichte einen Heinrich Trimpe. Auch dieser neue Hofbesitzer amtierte als Gemeindevorsteher, und zwar von 1906 bis 1915.

Bach verläuft parallel


 Der Namensbestandteil „Pedde“ ist niederdeutsch für „Kröte“, und „Pohl“ steht für eine mit Wasser gefüllte Vertiefung, Teich oder Tümpel. Das deutsche Wort „Pfuhl“ und das englische „pool“ sind damit verwandt. Tümpel kommen und gehen. An genau welcher Stelle sich der Tümpel befand, der den Familiennamen Peddenpohl auslöste, ist nicht bekannt. Der Lechtinger Bach verläuft auch heute noch parallel zur Straße Peddenpohl. Im niedrigen Terrain des Bachlaufs sind Tümpel gut nachvollziehbar. Andererseits verweist der Heimatforscher Franz-Joseph Hawighorst darauf, dass die wichtigen und wahrscheinlich namensgebenden Flächen des Hofes Peddenpohl alle nördlich der Hofstelle lagen.

Weiter im Norden liegt auch der zwischen 1600 und 1628 begründete Markkotten Pöhler, heutige Adresse Steinkamp 1. Auch dieser Hof wird seinen „Pohl“ in der Nachbarschaft gehabt haben, sodass der Name aus einem Geländemerkmal auf die Kötterfamilie überging. Alle Familiennamen wie Pohl, Pohlmann, Pohlkötter oder Pöhler geben Hinweis darauf, dass der erste Namensträger an einem „Pohl“ siedelte.

von Joachim Dierks

Quelle: NOZ vom 1.4.2016