Ausstellungseröffnung im Hollager Hof
Künstlerin Margret Koers eröffnete im Hollager Hof ihre Ausstellung „Aus lauter Freude – Pastellmalerei querbeet“. Stefan Gutendorf, Vorsitzender Heimathaus Hollager Hof, begrüßte die Malerin und Autorin. Foto: Michael C. Goran
Von Michael C. Goran
Wallenhorst Was lässt sich mit etwas Kreide und den eigenen Händen erreichen? Ein außerordentliches künstlerisches Programm. Dies erwartete die Besucher bei der Eröffnung der Ausstellung „Aus lauter Freude – Pastellmalerei querbeet“ im Hollager Hof von 1656. Gezeigt werden Werke der Malerin und Autorin Marlies Koers. Zum Auftakt sorgte Ursula Rose am Klavier für die musikalische Begleitung.
Koers ist gebürtige Kölnerin und lebt schon sehr lange in ihrer Wahlheimat, dem Emsland. Vor etwa zwölf Jahren ist sie auf die Pastellmalerei aufmerksam geworden. Dabei fasziniert sie die weiche und sanfte Art, wie die Farben bei dieser Maltechnik übereinandergehen. Koers malt nicht mit dem Pinsel, sie benutzt Stifte aus Pastellkreide und ihre Finger. Zu ihren Sujets gehören unter anderem Landschaften und Bauwerke, aber auch Tiere und Menschen, die sie mit erstaunlicher Einfühlsamkeit einfängt.
Die Entstehung eines Bildes beginnt mit der Zeichnung der Konturen. Dann erst beginnt Koers zwei Farben übereinander, von oben nach unten, auf ein spezielles Papier aufzutragen. Nachdem eine Farbe über der anderen angebracht wurde, werden beide mit dem Finger verrieben. „Das ist das Schöne, dass man mit den Händen arbeiten kann. Das gefällt mir daran so gut“, erklärte Koers.
Das Malen eines Bildes dauert auf diese Weise etwa an die zehn Stunden, wenn die Malerin ein rasches Ergebnis erzielen will. „Bei mir muss es immer schnell gehen“, witzelte die Künstlerin.
Sämtliche Ausstellungswerke sind hinter Glas geschützt, denn anders als etwa bei einem Ölgemälde lassen sich die Pastellfarben leicht durch Berührung verwischen. Für Menschen, welche die Pastellmalerei erlernen wollen, gibt Koers Kurse, die im Sommer auf der Insel Spiekeroog stattfinden.
Neben ihrer malerischen Tätigkeit ist Koers Schriftstellerin. Die Autorin schreibt seit dreißig Jahren und hat rund ebenso viele Romane veröffentlicht. Ihr Roman „Hexenschwert“ ist ein historischer Krimi und handelt von Anna Gesina Brink, genannt Goose Sienken, der „letzten Hexe des Emslandes“. Koers kannte den Volksmund bereits seit Jahrzehnten, stieß aber irgendwann auf Ungereimtheiten, erforschte daraufhin alte Gerichtsakten und bemüht sich seitdem um die Rehabilitierung der Protagonistin. Am letzten Ausstellungstag, dem 17. Februar, wird Koers um 15 Uhr im Hollager Hof aus ihrem historischen Roman die Geschichte der legendenumrankten Emsländerin darlegen. „Dies ist eine Besonderheit“, freute sich Stefan Gutendorf, erster Vorsitzender des Heimathauses Hollager Hof von 1656. Eine Kunstausstellung in Kombination mit einer Lesung ist neu im Haus. Die Ausstellung kann samstagnachmittags und sonntags besucht werden.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung v. 02.01.2019