Plattdeutscher Abend im Heimathaus Hollager Hof
jod WALLENHORST
„Den eenen sien Uul is den annern sien Nachtigall“. Unter dieses Motto hatten „de Plattdütsken van‘ n Holger Hoff“ (die Plattdeutsche Gruppe vom Hollager Hof) den ersten Teil ihres alljährlichen Vortragsabends im Heimathaus Hollager Hof gestellt. Tiere spielten die Hauptrolle. Ob es der „Schwarte Dütske Schäuperrüeen“ (Schwarze Deutsche Schäferhund) namens Teil war, der den „Köggen“ (Kühen) in den Schwanz biss, wenn sie nicht parierten, oder die „Gäuse“ (Gänse), die sich über alkoholhaltige Reste vom „Schwattbrennen“ hermachten, meistens nahmen die Geschichten zur Freude der Zuhörer unerwartete Wendungen.
Ein Jahr lang hatte die Plattdeutsche Gruppe sich wieder fleißig umgetan, um für die 19. Auflage des Plattdeutschen Abends niederdeutsche Texte auszuwählen, teils in das hiesige Platt um zuschreiben oder gar selber zu verfassen und daraus ein rundes Programm zu stricken. „Anseggerin“ (Ansagerin) Erna Richter führte kurzweilig in die Geschichten ein und stellte die Vortragenden vor.
Lieder zum Mitsingen
Die Gäste im wieder einmal ausverkauften Heimathaus waren nicht nur zum „Toulustern“ (Zuhören) gekommen, sondern durften auch „all tohaupe“ (alle zusammen) mitsingen. Hubert Hagedorn stimmte auf seinem „Trekkebüdel“ (Ziehharmonika) passend zum Programm Lieder an, die sich mit der Tierwelt beschäftigen: „Lütt Matten de Has“, „De Kuckuck un de Iäsel“ und „De Jäger prick un stolt“.
Das Besondere an der Hollager Plattdeutsch-Gruppe ist, dass sie drei Generationen an Mitwirkenden umfasst und sich so um ihr Fortbestehen keine Sorgen machen muss. Jonas Sandmann und Markus Bockholt vertraten die junge Generation. Markus hatte eine eigene Geschichte zum Thema beigesteuert, in der die kleine Ida „Uul un Nachtigall“ mit Stuhl und Pferdestall durcheinanderbringt – sehr zur Freude des Publikums. Aber auch die älteren „Plattdütsken van‘ n Holger Hoff“, Leni Dierker, Anni Pott, Franz Menkhaus, Agnes Kohstall, Josef Kolde, Dieter Hübner, Rudi Müller, Christian Sandmann, Siegfried Wulftange und Anni Tepe, landeten mit ihren schwungvoll vorgetragenen Geschichten zahlreiche Volltreffer bei den „Touhörers“.
Quelle: NOZ vom 14.11.2014