Oft sind es große Fußballvereine mit ihren Fans, Karnevalsvereine oder Umweltaktivisten, die in den Schlagzeilen der Gazetten auftauchen. Die Kleinen schaffen es selten auf die Titelseiten, aber alle haben eines gemeinsam: Ohne ihre Mitglieder oder Fans würden sie alle nicht funktionieren.
Das stellt auch Stefan Gutendorf für den Heimatverein „Hollager Hof“ in den Vordergrund, als er vieljährige Vereinsmitglieder aus besonderem Anlass auf der Diele des Vereinshauses begrüßt. Eingeladen sind alle, die in den letzten 3 Jahren ein Vereinsjubiläum hatten. Wegen der coronabedingten Schieflage des Vereinslebens, die immer wieder einen Strich durch die Termine machte, werden die Ehrungen für die 25-, 40- und fünfzigjährige Vereinszugehörigkeit heute bei Kaffee und Kuchen und bestem Sommerwetter nachgeholt.
Der Vereinsvorsitzende bedankt sich bei den Jubilaren für ihr Engagement, die vieljährige Mitgliedschaft und die Vereinstreue. Nur wenn es genug Mitglieder gibt, die den Verein tragen und die ehrenamtliche Arbeit stützen, lässt sich das Haus an der Uhlandstraße auf Dauer erhalten. Gutendorf weist in diesem Zusammenhang aber auch auf die schwieriger gewordene Planung und Durchführung des halbjährlichen Programms hin.
Franz Langelage stimmt die Jubilare musikalisch am Klavier mit Evergreens auf den heutigen Nachmittag ein. Zunächst aber nehmen Kaffee und Kuchen die Aufmerksamkeit der Anwesenden in Anspruch. Maria Broxtermann und Ursula und Norbert Unverfehrt vom Kaffee-Team des Sonntags-Cafés haben hier auf dankenswerte Weise vorgearbeitet.
Franz lässt dem Klavier abermals feierlich-fröhliche Eigenkompositionen und bekannte Melodien entströmen und Antje Deppe trägt das Gedicht „Der Zug des Lebens“ vor. Dann gratuliert Stefan Gutendorf jedem einzelnen Jubilar und überreicht jeweils eine Urkunde, zunächst für 25-jährige Mitgliedschaft und auch für die 40-jährige Vereinszugehörigkeit. Nicht alle Jubilare können persönlich anwesend sein, so auch Heinrich Lübben nicht, für den als einzigem eine Urkunde mit der Zahl 50 vorbereitet ist..
Weil durch alle Fenster helles Sonnenlicht ins Heimathaus fällt, wird das Gruppenfoto mit dem Rücken zum Kamin gemacht. Der Fotograf blickt in strahlende Gesichter und macht Erinnerungsfotos auch für die Vereins-Homepage.
Franz Langelage greift dieses Mal in die Tasten seines Akkordeons und stimmt das Heimathaus Lied auf Platt an. Man singt alle 7 Strophen, eine Hymne auf das stolze Haus aus der Barlage. Wer die plattdeutsche Sprache nicht mit der Muttermilch aufgesogen hat, hat den Text zum Glück schwarzweiß vor Augen.
Antje liest noch eine Geschichte vor, ein Arztbesuch unter dem Titel „Ich habe mein Lächeln verloren“. Das wird unseren Jubilaren wohl nicht passieren.
Stefan Gutendorf nutzt die Gelegenheit und erinnert die Gesellschaft an den Plattdeutschen Abend am 13. November. Vielleicht wird das Haus mal wieder voll. Eine Weile noch werden an den Tischen die Erinnerungen der letzten Jahrzehnte, vermischt mit denen von letzter Woche ausgetauscht, dann machen sich die Jubilare und ihre Begleitungen am späten Nachmittag mit ihren Urkunden in der Hand oder in den Taschen auf den Weg ins eigene Heim.