“Das fängt ja gut an”, ist mein erster Gedanke, als ich gut beschirmt, aber im strömenden Regen zur Bushaltestelle im Hollager Zentrum eile. Eilen ist auch der Begriff, der bei meiner aktuellen Verfassung relativ gewertet werden muss. An der Haltestelle hat sich bereits eine etwa 30-köpfige Gruppe versammelt, die rasch den gecharterten Bus entert. Reinhard begrüßt uns und unseren Busfahrer und stellt fest, dass wir friesisches Schmuddelwetter haben, wie er es aus seiner Heimat bestens in Erinnerung hat.
Es geht über Engter, Venne, Bad Essen, Rabber und Preußisch Oldendorf nach Bad Holzhausen, wo uns eine Führung durch den Kurpark erwartet. Dort angekommen, nimmt uns eine Mitarbeiterin der Kurverwaltung in Empfang und führt uns in den Kurbetrieb des 2000-Seelen-Ortes ein. Es ist ein Badeort, nicht so bedeutend wie Bad Oeynhausen, aber er reiht sich in der Region gleich dahinter ein.
Wir starten im Hauptgebäude des ehemaligen Rittergutes mit seiner wechselvollen Geschichte und besichtigen dann die alte Wassermühle, die nicht weniger geschichtsträchtig ist und nach einem Brand wieder errichtet wurde. Zu bestimmten Zeiten staut man den Mühlteich und nimmt den Mahlbetrieb wieder für die Besucher auf.
Der Kurpark verfügt über zahlreiche Bereiche, die Kurgäste zu Aktivitäten animieren. Es gibt eine Kurklinik, eine Heilquelle im Ort und eine funktionierende Bahnanbindung.
Aus dem Park wechseln wir zur Mittagszeit unter Regenschirmen hinüber in das nahe gelegene Gasthaus Röscher. Dort erwarten uns im Restaurant die Pickertplatten samt Apfelmus, Sirup und schwarzem Kaffee. Pickert sind regionaltypische kleine Kartoffelpfannkuchen, die auf heißer Platte in Butter gebacken werden. Jetzt heißt es genießen bis zum Abwinken. Wir zählen aber nicht mit. Alles ist sehr schmackhaft und nahezu kalorienfrei.
Auf der Rückfahrt mit dem Bus scheint doch tatsächlich die Sonne. Vermutlich hat Petrus den falschen Knopf erwischt.