Nachdem schon mehrere Gruppen des Kindergartens die Bienenvölker am Hollager Hof besucht haben, sind heute die Waschbären zu Gast. Üblicherweise kennen wir Waschbären als possierliche invasive Gesellen, die von Nordamerika ihren Weg nach Deutschland gefunden haben. In unserem Fall sind es Erstklässler der Erich-Kästner-Schule in Hollage, die heute etwas über die Bienen auf der Streuobstwiese des Vereins erfahren wollen. Neunzehn Kinder und ihre Lehrerin versammeln sich auf der Diele des Heimathauses.
Zunächst gibt es Grundinformationen über das Haus und natürlich auch zum Thema Imkerei. Bienen haben offensichtlich immer auch einen Platz in der Nähe von Bauernhäusern und Heuerhäusern gehabt. Alte Fotos aus der Barlage zeigen regelrechte Bienenhäuser, in denen allerdings Bienenkörbe zu sehen sind. An unserem Bienenstand haben wir verschiedene Holzbeuten, für Kunststoff konnten wir uns am Hollager-Hof nicht erwärmen.
Die Gruppe wird in Imkerkleidung verpackt. Gut geschützt geht es dann zu den Bienenbeuten. Dicht gedrängt stehen die Kinder zusammen und bestaunen die Bienen auf den Waben. Heute haben wir Glück und erspähen sogar die blau gezeichnete Königin. Dass die Königin die einzige Biene ist, die Eier (Stifte genannt) legt und so für den Fortbestand des Volkes sorgt, wird nebenbei natürlich auch geklärt. Trotz des sonnigen und warmen Wetters sind die Bienen erstaunlich ruhig.
Nach der Beobachtung der Bienen am Stock geht es dann in den Bauerngarten. Hier werden Kirschen getestet und Johannisbeeren probiert. Letztere sind bekanntlich ziemlich sauer. Die Nachbereitung der „Exkursion“ findet dann auf der Diele des Heimathauses statt. Neben der Gewinnung von Honig ist die Bestäubung der Blütenpflanzen wohl die wichtigste Funktion die ein Bienenvolk hat. Nach der Honigverkostung verabschiedet man sich, um unter der großen Winterlinde am Heimathaus dem Summen der Arbeitsbienen im großen Blütenmeer zu lauschen. Dazu muss man natürlich selbst ganz leise sein.
Die Lindenblüte ist die letzte größere Trachtmöglichkeit für die Bienen, bevor ein weiteres Mal geschleudert wird und die Einfütterung für den Winter beginnt. Die „Waschbären“ bedanken sich für den informativen Vormittag und marschieren in Reih und Glied wieder zurück in ihre Schule.
Unsere Bienenvölker am Heimathaus bieten eine gute Möglichkeit, die ökologische Bedeutung der Bienen im Naturhaushalt den Kindern anschaulich vor Augen zu führen. Das Interesse und die Faszination für diese erstaunlich fleißigen und überaus produktiven Insekten zu wecken, ist uns ein besonderes Anliegen.
Und es hat Spaß gemacht, finden die ehrenamtlichen Imker/innen Eva-Maria Wahmhoff, Mechthild Bartke und Manfred Rühmann und räumen ihr Equipment wieder zusammen.