7. Plattdeutscher Abend im Heimathaus

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Der 7. Plattdeutsche Abend am Sonntag, den 10.11.2002, stand unter der Überschrift: „Düt un dat up Platt“.

Das Heimathaus war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Leni Dierker die Zuhörer begrüßte und den Ablauf des Abends vorstellte.

Traditionell wurde zu Beginn gemeinsam „Dat Leed van‘ n Heimathuse“, verfasst von Anna Sandmann, gesungen.

„De Plattdütsken van’n Holger Hoff“ hatten das Programm in fünf Abschnitte eingeordnet und Leni Dierker führte jeweils gekonnt in die einzelnen Vorträge ein.

So berichtete Josef Kolde aus eigenem Erleben, wie im elterlichen Betrieb der erste Trecker angeschafft wurde und welcher Wandel sich in der Landwirtschaft und bei den Menschen in den letzten 50 Jahren vollzogen hat.

Heinrich Sandmann erzählte von „De Ahdentied fröiher“ und wusste, wie viele Garben zu einer Roggen-, Weizen- und Haferstiege gehörten.

„De Holtauktion in Achmer“ beleuchtete Siegfried Wulftange. Das Holz wurde im Winter geschlagen, auf große Haufen gestapelt und dann in einer Holzauktion versteigert. De Utröiper prahlte jeden Haufen Holz. „Lüe, bi düssen Haupen do wär gie tweemaul warm, bien kotthobben un bien böeten innen Uorben“.

Erika Kolde konnte sich an ein Einstellungsgespräch zwischen Bauer und Knecht erinnern. Nachdem der Bauer die vielen Aufgaben aufgezählt hatte, die der Knecht erledigen sollte, fragte dieser nach dem Ackerboden. Der Bauer war verdutzt ob dieser Frage. Der Knecht meinte, wenn es Lehmboden sei, dann könne er wohl in seiner Freizeit noch Ziegelsteine daraus fertigen. Die Stelle hat der Knecht nicht angetreten.

Franz Menkhaus hatte „De Wannenmakers“ bei ihrer Arbeit beobachtet und Anna Sandmann brachte den „Waskedag“ in früherer Zeit, als es noch keine Wasserleitung gab, in Erinnerung.

Doris Kolde begeisterte mit ihrem Vortrag „De armen Lüe“. Doris lebt zu Hause mit ihren Eltern und Großeltern. Zurück von der Geburtstagsfeier ihrer Freundin, berichtet sie Oma, dass die Familie ihrer Freundin ganz arm sei. Oma fragt nach und Doris berichtet, dass es dort weder eine Oma noch einen Opa gibt.

Nachdenklich der Beitrag von Leni Dierker „Up’n Bahnhaff“. Beim Warten auf den Zug, fällt die Schulklasse dem Reisenden auf. Der Beobachter sieht sich unversehen in die Vergangenheit zurückversetzt. Damals auf dem Bahnhof waren es junge Soldaten auf dem Weg nach Osten und manch einer von Ihnen wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augen ob der Ungewissheit der bevorstehenden Reise.

Von „Niemodsgenkraum“ berichtete Christian Sandmann. Oma bekam ein schnurloses Telefon und ein neues modernes Radio. Trotz aller Bedienungshinweise kam Oma damit nicht zurecht und schrieb nach 14 Tagen an ihren Enkel, dass sie das Telefon verlegt habe und das Radio nicht leiser stellen könne. Sie wolle sofort ihr altes Dampfradio und das alte Telefon mit der Wählscheibe zurück.

Anni Pott und Anna Sandmann trafen sich in der Stadt und hielten einen kurzen Schnack über „Düt un dat“.

Den Abschluß des Abends bildete das Zwiegespäch über „Dat Testament“ zwischen Erika und Josef Kolde. Jedes Ihrer Kinder solle etwas erben. Den alten Perser, die alte Kommode, die Kleider und natürlich auch die Schulden. Tochter Doris war nicht begeistert und meinte, mit diesem Testament sei sie nicht einverstanden.

Zwischen den Vorträgen wurde gemeinsam gesungen. Hubert Hagedorn mit seinem
Akkordeon sorgte für den richtigen Ton und hatte auch die plattdeutschen Liedtexte bearbeitet.

„De Plattdütsken van’n Holger Hoff“ sagen dem Publikum ganz herzlichen Dank für das Mitmachen und wir freuen uns auf den nächsten Plattdeutschen Abend.