Internationale Folklore mit den „Driewers“ aus Bramsche im „Hollager Hof“.
Die einst als „Rekers“ begannen sind seit nunmehr 15 Jahren unter dem Namen „Driewers“ ein Begriff der hiesigen Musikszene. Wobei die Begriffe dem Plattdeutschen entlehnt sind und beide soviel wie „Herumtreiber“ bedeuten. Klar, dass ein solcher Name verpflichtet und Konzerte ermöglicht, die auch jenseits des Bramscher Lokalkolorits liegenDenn die „Driewers“ um Dr. Rainer Drewes spielten bereits zum zweiten Mal im „Hollager Hof“ und lockten trotz strahlenden Wetters zahlreiche Zuhörer in das altehrwürdige Ständerhaus an der Uhlandstraße. Dabei zeigte sich, dass nicht nur der musikalische Bogen ein Potpourri internationaler Folklore war, sondern auch die Besetzung der Gruppe ein Stück weit die Normalität der globalisierten Welt spiegelte. Moncef Zorgati aus Tunesien besorgte auf einer arabischen Darbouka die nicht alltägliche Percussionbegleitung, wobei dieses eigentliche Bauchtanzinstrument ebenfalls internationale Vielseitigkeit bewies.
Dabei zeigte sich, dass nicht nur der musikalische Bogen ein Potpourri internationaler Folklore war, sondern auch die Besetzung der Gruppe ein Stück weit die Normalität der globalisierten Welt spiegelte. Moncef Zorgati aus Tunesien besorgte auf einer arabischen Darbouka die nicht alltägliche Percussionbegleitung, wobei dieses eigentliche Bauchtanzinstrument ebenfalls internationale Vielseitigkeit bewies.
Ob als Referenz an den Gruppennamen oder aufgrund zeitloser Gültigkeit etwa im Zeitalter hektisch verramschter Flugreisen: Die „Driewers“ begannen mit dem guten alten Wadersong vom „Heute hier, morgen dort“, streiften kurz das Thema der „Verbooten Leif“, gaben Einblick in den sozialen Status der „Linnewebers“ und machten dann den Sprung über den Ärmelkanal zum „Lord of the Dance“ der irischen Auswanderer des 19.Jh. wie auch zum modernen Irlandurlaub auf „Uncle Nobby`s Steamboat“, mittlerweile führerscheinfrei von jedermann zu mieten. Denn auch Irland ist längst nicht mehr das Armenhaus Europas. So ändern sich die Zeiten.
Nach der Pause dann ein Rutsch von Mittelamerika mit „ Guantanamera“ und „La Bamba“ bis nach Argentinien. Tango zum Jungbleiben für die Generation „Ü… plus/ minus“ lautete die Devise und in der Tat, es gab kaum jemanden, der sich nicht durch rhythmische Bewegungen dem ganz besonderen Ausdruck von Lebenslust in diesen südamerikanischen Klängen hätte entziehen können. Zurück in Deutschland wurde es gleich wieder philosophisch über „Alle Zeit der Welt“ – oder auch ganz pragmatisch. Bereits 1789 brachte nämlich ein hiesiger Barde Gedanken zu Papier, die Papst und Sultan gegenüber stellten: der Eine darf Wein trinken, hat aber keine Frau, während der Andere zwar gleich ein ganzes Freudenhaus besitzt, aber keinen Wein trinken darf. Fazit: „darauf lasse ich mich ein, halb Sultan und halb Papst zu sein“. Tja, wenn dass man so einfach ginge.
Auch nach 15 Jahren ist den „Driewers“ die Freude am Spielen noch bei jedem Lied anzumerken. Vielen Dank für einen vergnüglich – kurzweiligen Sonntagnachmittag und hoffentlich bis zum nächsten Mal.