Kunst- und Hobbymarkt heute und morgen in Hollage
jod WALLENHORST.
Es gehört zu den guten Traditionen des Heimathaus-Vereins, Hollager Kunsthandwerkern vor Beginn der Adventszeit eine Ausstellung ihrer Produkte zu ermöglichen. Die Eröffnung fand im Rahmen einer gemütlichen Feierstunde mit allen sechs ausstellenden Künstlern statt.
Erster Blickfang nach dem Eintritt ist die abgedunkelte Ecke, in der nur erzgebirgische Schwibbogen im hellen Birkenholz-Ton auf roten Tischdecken erstrahlen. Hans-Georg Galinke hat sie in Laubsägetechnik hergestellt.
Daneben präsentiert Jutta Albers ihre Plüschtiere. Nach wie vor verlassen Teddys in allen Größen und Ausführungen ihre Bastelwerkstatt. Neuerdings sind allerdings Ratten der Renner, die sie mit Vorliebe als mittelalterliche Handwerker ausstattet. Da gibt es zum Beispiel den eher abgerissen gekleideten Müller oder auch den schicken Tuchhändler.
Berni Langemeyers Krippen passen besonders gut in den Hollager Hof, da sie dessen Bauweise im Modell-Maßstab aufnehmen. Heimatliche Verwurzelung spiegeln auch die Ölgemälde Peter Schölzels wider. Er findet seine Motive rund um Hollage: Da ist die Maschwegbrücke und die Wassermühle auf dem Hof Bohnenkämper genauso wie eine Szene auf dem Wochenmarkt in Öl festgehalten.
Kunsthandwerkliche Keramik zeigt Hildegard Brömlage. Federvieh ist ihre bevorzugte Vorlage. Seit 30 Jahren fertigt sie Gartenobjekte, Zimmerspringbrunnen, Vasen und Schalen. Ihre neuesten Hingucker sind Haustürschilder im Hundertwasser-Stil.
Werner und Antje Ax sind zusammen 165 Jahre alt und sprühen vor Kreativität. Sie ist gelernte Schneiderin und hat viele Jahre in Hamburg für Wolfgang Joop gearbeitet, als er noch ein Nobody war. „Ich habe dafür gesorgt, dass er ganz groß herauskam“, behauptet sie augenzwinkernd. Heute sind Weihnachtsgrußkarten mit eingelegten Kunststickereien ihr Verkaufsschlager. Ehemann Werner hat Elektromechaniker gelernt und ist nun „Virtuose“ an der Laubsäge, wovon unter anderem die 80 Zentimeter hohe Märchenpyramide Zeugnis ablegt.
Für die Musik an dem Abend sorgte die Hollager Schülerin Henrieke Landwehr am Klavier. Sie hatte Stücke aus der Filmmusik „Die fabelhafte Welt der Amelie“ ausgewählt und trug sie einfühlsam vor.
Quelle: NOZ 14.11.2009